Süddeutsche Zeitung

Olching:Missio und Kolping sammeln Handys

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Erlös der Altgeräte soll in Hilfsprojekte im Kongo fließen

Von Eva Runkel, Olching

Der Krieg im Kongo hat auch mit uns zu tun. Genauer gesagt, mit unseren Handys. Denn in den Mobiltelefonen ist Coltan verarbeitet, dass unter anderem in den Minen der Demokratischen Republik Kongo abgebaut wird. Da das sogenannte Konfliktmaterial Coltan essenziell zur Herstellung von kleinen Kondensatoren für Elektrogeräte ist, besteht eine enorme Nachfrage danach. Das macht die Coltanminen sehr wertvoll. Im Osten des Kongo kämpfen bewaffnete Milizen um die Vorherrschaft in den oftmals illegalen Minen. Am meisten leiden unter diesen Umständen die Bewohner der Region. Dörfer werden überfallen und geplündert, die Einwohner getötet und vergewaltigt. Um den Menschen dort zu helfen, veranstaltet das Internationale Katholische Missionswerk Missio in Kooperation mit dem Kolpingwerk Deutschland eine Handysammelaktion. Jeder, der ein altes Mobiltelefon hat, kann dieses spenden, um die Familien in den betroffenen Gebieten zu unterstützen.

Gerade um die Weihnachtszeit wechseln viele auf ein neueres Modell, und das alte verstaubt dann in der Schublade, zusammen mit dem darin verbauten Coltan. Diese alten Handys sind teilweise noch in gutem Zustand und können zur Wiederverwendung aufbereitet oder recycelt werden. Aus dem Erlös davon erhält Missio jeweils einen Betrag von zwei Euro oder 40 Cent. Dieses Geld kommt zum Einem den Hilfsprojekten der "Aktion Schutzengel. Für Familien in Not. Weltweit." zugute und wird beispielsweise zum Aufbau von Traumazentren für die Opfer des Krieges verwendet. Zum Anderen geht ein Teil an das Kolpingwerk, das damit die Bewusstseinsbildung für die Bekämpfung von Fluchtursachen unterstützt.

Noch bis Juni nächsten Jahres können die alten Handys an den Sammelstellen abgegeben werden. Davon befinden sich jetzt auch welche in Olching und in der Umgebung. Zum Beispiel im Rathaus, im Fair-Weltladen, im Kolpinghaus, in der Pfarrkirche Sankt Peter und Paul und im Jeanshaus. Eventuell vorhandene Restdaten auf noch funktionstüchtigen Handys werden von Mobile-Box, dem technischen Partner von Missio, gelöscht.

Eine weitere Möglichkeit ist es für alle Interessierten auch, selber eine Handysammelstelle einzurichten, was sich gerade in Geschäften öder öffentlichen Einrichtungen anbietet. Weitere Informationen zu Sammelstellen sind unter dieser Internetadresse erhältlich.

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Quelle:
SZ vom 14.11.2018
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