Süddeutsche Zeitung

Olching:Männer kriegen mehr

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Bei den Olching Open gibt es unterschiedliche Siegprämien

Von Karl-Wilhelm Götte, Olching

"Es kann gar nicht Open genug sein", hat Kabarettist Gerhard Polt zu den besten Zeiten der Wimbledon-Siege von Steffi Graf und Boris Becker mal scherzhaft formuliert und viele Lacher provoziert. Becker macht seinen "Hecht" heute sicher auch nicht mehr unfallfrei, die Aufmerksamkeit für Tennis hat abgenommen. Doch auch das jährliche Olchinger Tennisturnier heißt immer noch "Olching Open". Das besteht nicht seit über hundert Jahren wie in Wimbledon, doch auch immerhin schon ein Vierteljahrhundert.

Der Tennisclub Olching spendiert für die Sieger und Platzierten auch Preisgeld, und gespielt wird von Freitag bis Sonntag auf 20 Sandplätzen nicht nur beim TC Olching. Um gleich vier Wettbewerbe abzuwickeln, nämlich im Herren-Einzel, im Damen-Einzel, im Herren 30-Einzel sowie im Herren-Doppel, werden auch die Plätze der Nachbarvereine TSV Geiselbullach und TC Puchheim benötigt.

"Open" bedeutete ursprünglich, dass die Turniere - auch das von Wimbledon - Ende der Sechzigerjahre für Profis geöffnet wurden. Bis dahin durften nur "Amateure" antreten, die jedoch häufig unter der Hand von den Veranstaltern ganz ordentlich bezahlt wurden. In Olching sind noch nie bekannte Profis angetreten.

Dafür sind die Preisgelder dann doch zu mickrig, dass ein Berufsspieler für einen 800 Euro-Siegerscheck den Schläger mehr als einmal schwingt. Übrigens erlaubt sich der Veranstalter der Frauensiegerin nur 600 Euro zu zahlen. "Das Frauenfeld ist kleiner, als das der Männer", begründet Turnierleiter Marco Tesche diesen Unterschied beim Preisgeld.

Doch die Spielfelder sind im Jubiläumsjahr des TC Olching erheblich kleiner als sonst. "Es gibt erstmals ein Ranglistenturnier des Deutschen Tennis-Bundes (DTB) in Abensberg", erklärt sich Tesche den Teilnehmerschwund von 140 auf 96 Spielerinnen und Spielern. Das habe dem Turnier viele Anmeldungen gekostet, so dass die Plätze des TC Gernlinden für die Vorrunden nicht mehr benötigt werden. Auch das Olchinger Turnier zählt für die DTB-Rangliste. "Dafür ist die Besetzung besser als sonst", so Tesche.

Mit Daniel Baumann (TC Ismaning) und Hannes Wagner (TC Großhesselohe) wären zwei regionale Spitzenspieler am Start. Auch die Vorjahressiegerin Laura-Ioana Andrei wird bei den Olching-Open wieder aufschlagen. Die 28-jährige gebürtige Rumänin spielt für den TC Aschheim.

Gespielt wird nicht nur um Geld, sondern auch um einen Pokal, nämlich um den Zweirad-Lacherbauer-Pokal. Der neue Hauptsponsor, der das Preisgeld mitfinanziert, betreibt ein Fahrradgeschäft in Olching.

"Es ergibt sich sicherlich nicht oft die Gelegenheit, so hochklassiges Tennis live im Landkreis verfolgen zu können", sagt Organisator Tesche und hofft auf viel Publikum.

25. Olching Open am 2. bis 4. September. Am Freitag ab 10 Uhr, Samstag und Sonntag, ab neun Uhr. Finals am Sonntag ab 14 Uhr auf den TCO-Plätzen in der Amperau 14 in Olching. Der Eintritt ist an allen drei Tagen frei.

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Quelle:
SZ vom 02.09.2016
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