Olching:Kein Herz für Tiere

Ein Olchinger Ehepaar betreut in seinen Wohnungen fremde Hunde - nach Beschwerden der Nachbarn soll damit nun Schluss sein.

Karl Wilhelm Götte

Manchmal bellten acht Hunde in den zwei Wohnungen in der Olchinger Daxerstraße um die Wette. Ein Ehepaar verdiente sich dort schon seit einiger Zeit mit einer Tierpension ein Zubrot. Jetzt wollten die Wohnungsbesitzer es offiziell machen. Der Bauausschuss des Stadtrats machte ihnen jedoch einen Strich durch die Rechnung. Offenbar auf den Hinweis eines Nachbarn hin war bei den Eheleuten die Baukontrolle des Landratsamtes erschienen, um die Hundepension zu inspizieren. Sie verlangten einen Bauantrag für die neue Nutzung der Wohnung. Der lag dem Gremium jetzt zur Beratung vor. Die Bauwerber wollten demnach in ihren weiterhin als Wohnungen genutzten Räumen im Erdgeschoss und im ersten Stock bis zu sechs fremde Hunde betreuen. Zusätzlich halten die Eheleute zwei eigene Hunde, die sich nach ihren Angaben zumeist im Obergeschoss aufhalten. In dem Bauantrag hatte das Ehepaar den Tagesablauf der Pensionshunde genau dargelegt und die Räume mit den Buchstaben A für Aufenthalt, F für Fressen und S für Schlafen gekennzeichnet. Außer in den zwei Wohnungen sollten sich die Hunde zeitweise auch im Hobbyraum, in der Werkstatt, im Hauswirtschaftsraum oder im Garten tummeln. Der Garten sollte jedoch nur als "Ruhe-Aufenthaltsort" dienen, wie es Bauamtsleiter Markus Brunnhuber in seiner schriftlichen Vorlage ausführte, "nicht zum Toben und Spielen". Das hatte die Bewohnerin der dritten Wohnung des Mehrfamilienhauses offenbar ganz anders erlebt. Sie monierte gegenüber dem Bauamt dass das "Jaulen und Bellen" der Hunde die Ruhe empfindlich störe. Besonders bei nasser Witterung würden zudem störende Gerüche über das offene Fenster und durchs Treppenhaus ihre Wohnung erreichen. Auch der Nachbar in der nördlich angrenzenden Ganghoferstraße hatte sich gegen das Bauvorhaben ausgesprochen. Er befürchtete Störungen für seine Mieter und die Minderung der Wohnqualität. Bauamtsleiter Brunnhuber hielt die Einwände der Anwohner für berechtigt und fand einen rechtlichen Dreh, um die Hundepension abzulehnen. Er arbeitete entsprechend der Baunutzungsverordnung heraus, dass es sich bei der Hundepension um einen Gewerbebetrieb handle, der in einem reinen Wohngebiet, wie in der Daxerstraße, deplatziert sei. Dem folgte der Bauausschuss.

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