Dominik Mayer hat keine Mühen und vor allem keine Wege gescheut, um sein Projekt für „Jugend forscht“ erfolgreich umzusetzen. Dazu hat sich der 16-jährige Gymnasiast aus Olching nach Helgoland begeben, um das Thema „Einfluss des Klimawandels auf das Auftreten seltener Singvögel auf Helgoland“ zu erforschen. Kürzer war dann der Weg nach Klingenberg am Main bei Aschaffenburg. Dort präsentierte Dominik Mayer sein Forschungsprojekt beim bayerischen Landesentscheid „Jugend forscht“ erfolgreich. Er gewann einen der ersten Preise im Bereich Naturwissenschaften.
Die Ornithologie ist das selbsterklärte „Spezialgebiet“ von Dominik Mayer, der in die zehnte Klasse des Olchinger Gymnasiums geht. In Sachen Vogelbeobachtung ist Helgoland schon längst kein Geheimtipp mehr. „Mitte Oktober ist das ein Hotspot und es sind da etwa 500 Vogelbeobachter dort“, weiß Mayer aus eigener Erfahrung vor Ort. Sie kämen aus ganz Deutschland dorthin und auch aus dem Ausland. Der Schüler sicher: „Auf Helgoland wird seit 200 Jahren Vogelzucht beobachtet. Es ist ein wichtiger Ort für die Forschung.“ Er hatte die Insel schon länger im Visier und sich gefreut, endlich dorthin zu kommen.
Sein Betreuungslehrer „Jugend forscht“, Andreas Rauwolf, nennt es eine „kleine Meta-Studie“, die der Schüler auf Helgoland gemacht hat. Er kennt Dominik Mayer aus dem Biologieunterricht in der achten und neunten Klasse. Schon damals war Rauwolf schwer beeindruckt von seinem Interesse, gerade auch an der Vogelbeobachtung und -forschung. „Ich hatte zwei Hypothesen aufgestellt“, formuliert der Gymnasiast ganz wissenschaftlich. Zum einen, dass der Klimawandel bewirkt hat, dass mehr Vogelarten auf Helgoland anlanden, die früher dort nicht aufgetreten sind. „Früher waren es etwa drei, vier Ausnahmeerscheinungen“, so Mayer, „jetzt habe ich 15 gezählt.“ Zweitens ging er seiner Vermutung nach, dass die dort vorrangige Windrichtung aus Südost ein Grund für die Zunahme der Vogelarten sein könnte. Für diese Hypothese habe er sich auch Winddaten vom Deutschen Wetterdienst kommen lassen. Seine Auswertung ergab jedoch, dass die Windrichtung nicht die Ursache für die Zunahme der Vogelarten gewesen ist.
In Klingenberg beim Landesentscheid konkurrierte Mayer mit vielen anderen Forschungsthemen. Die Entscheidung der Jury erfolgt keineswegs im Vorübergehen. „Die nimmt sich eine halbe Stunde Zeit“, erzählt der Olchinger. Das Ganze laufe ab wie bei einer Messe. Dominik Mayer ist nicht nur auf Vogelbeobachtung fixiert. Er betreibt auch außerhalb der Schule eine Menge Sport. Er spielt Fußball in der B-Jugend des ASV Dachau, fährt Rad und Ski. Letzteres allerdings ging diesen Winter nicht so gut. Er erholt sich gerade von einem Schlüsselbeinbruch. Fünf Wochen musste er mit einem Verband herumlaufen, nun konnte er ihn ablegen und die Osterferien mit den Eltern in Spanien genießen. Auch in Andalusien widmete er sich seiner Leidenschaft. „Die Familie hat noch geschlafen, da ist er bei Sonnenaufgang zur Vogelbeobachtung aufgebrochen“, schildert der Vater und klingt gar nicht mehr erstaunt, eher stolz. Sein Sohn wird Ende Mai in Hamburg beim Bundeswettbewerb „Jugend forscht“, an dem alle Landessieger teilnehmen werden, sicherlich wieder hellwach sein.