Olching:Hilfe für die Ukraine

BRK bei REWE-Markt

Mit zahlreichen Aktionen, etwa Bobby-Cars für die Kleinen, lockt das BRK die Besucher.

(Foto: Reger)

Das BRK sammelt in Olching Spenden für seine Auslandsgruppe

Von Maren Jensen, Olching

Mit einem Durchschnittslohn von 220 Euro ist die wirtschaftliche Situation in der Ukraine noch immer dramatisch. Zur Unterstützung Bedürftiger und sozialer Einrichtungen in dem Land sammelte die Auslandsgruppe des Bayerischen Roten Kreuz (BRK)-Dachau am Samstag Spendengelder. In Kooperation mit dem Rewe-Center wurden dafür zahlreiche Aktionen organisiert. Kinder vergnügten sich mit Luftballon-Figuren, Erwachsene fieberten am Glücksrad. Insgesamt konnt so ein Betrag von etwa 1300 Euro erzielt werden. Der Leiter der Auslandsgruppe, Peter Sendlmair, zeigte sich sichtlich zufrieden mit dem Ergebniss. "Wir freuen uns über jeden Cent. Den Menschen in der Ukraine muss unbedingt geholfen werden. Das kann nur mit Spenden passieren, sei es als Sach- oder als Geldspende."

Vor allem in den letzten zwei Jahren habe sich die Flüchtlingssituation immer weiter zugespitzt. Der Marktmanager des Rewe-Centers, Jörg Zimmermann, macht sich seit vielen Jahren ein Bild von der Situation in der Ukraine. Vor Ort erfuhr er von diversen Schicksalsschlägen. Gemeinsam mit dem BRK setzt er sich für Kinderheime und andere Einrichtungen ein. Besonders ein Heim für behinderte Kinder hat ihn berührt. "Früher wurden die Kinder noch angekettet. Mittlerweile ist das nicht mehr der Fall. Die Menschen haben schon viel von uns gelernt", sagt Zimmermann. Durch die Erfahrungen habe er seinen Lebensstil erheblich verändert: "Ich freue mich über Kleinigkeiten im Leben und lebe bewusster. Wenn man erst einmal das Leid und Elend erfahren hat, verändert sich die Einstellung. Ich werfe Dinge sensibler weg und frage mich: Kann ich es noch behalten oder reparieren? Das ist mittlerweile Automatismus".

Mittlerweile arbeiten mehr als 20 Ehrenamtliche Helfer für das Projekt. "Die Arbeitsstunden werden weder gezählt, noch aufgeschrieben. Viele Stunden waren frustrierend, andere waren erfolgreich. Was zählt ist, dass es jede Stunde wert war und ich bin so stolz auf meine Mannschaft", erzählt Sendlmair. Auch unter den Besuchern zeigten sich großes Interesse und ein breites Mitgefühl. "Ich spende sehr gerne für so eine Aktion. Das Engagement der Menschen hier ist einfach nicht in Worte zu fassen", sagt Ursula Heinzl. Seit Jahren spendet die 46-jährige für diverse soziale Projekte in der Ukraine. "Es war schon immer ein Land, das Hilfe benötigt. Nicht erst jetzt mit der Flüchtlingsproblematik", sagt sie. Seit 24 Jahren fährt das Team regelmäßig in die Ukraine, um die Menschen vor Ort zu betreuen oder Hilfsgüter auszuliefern. In diesem Jahr erreichten 1,4 Tonnen die Bezirke Ushgorod und Iwano Frankiwsk. Die Materialien reichen von Kleidern über Spielsachen und Pflegebetten bis hin zu Rollatoren.

"Wir konnten schon viel verändern. In den letzten 20 Jahren ist enorm viel passiert", erzählt Sanitäter Wilhelm Stolz. Speziell im medizinischen Bereich gäbe es große Fortschritte. Eine Bildershow illustrierte Erlebnisse der letzten Jahre. Zu jedem Foto konnte die Gruppe eine Geschichte erzählen. "Wir haben schon so viel gemeinsam erlebt. Mit der Zeit wachsen Freundschaften sowohl untereinander, als auch mit Menschen in der Ukraine", sagt Sendlmair. Auf einer Fahrzeugschau konnten die Besucher sich ein Bild von den Fahrten in die Ukraine machen. 956 000 Kilometer ist einer der beiden gezeigten Lastkraftwagen bereits gelaufen. Auch in den nächsten Jahren will das BRK seine Einsätze fortsetzen. "Aus Liebe zu den Menschen", so Sendlmair.

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