Olching/Gröbenzell/Germering:Einbruchsprävention an der Haustür

Symbolfoto Einbruch

Fenster werden aufgehebelt, und schon sind die Einbrecher in der Wohnung.

(Foto: dpa)

Nächsten Mittwoch informiert die Polizei im östlichen Landkreis, wie das eigene Heim vor Dieben gesichert werden kann

Von Ariane Lindenbach, Olching/Gröbenzell/Germering

Wenn die Tage kürzer und die Temperaturen niedriger werden, beginnt nicht nur die Zeit für lange gemütliche Lese- oder Spieleabende. In der dunklen Jahreszeit ist es für Einbrecher auch besonders leicht, in fremde Häuser einzusteigen. Nicht ohne Grund war deshalb erst kürzlich, am 27. Oktober, Tag des Einbruchschutzes. Und auch nicht ohne Grund gehen die Polizeibeamten in der nächsten Woche im östlichen Landkreis auf Tour. Die Beamten wollen in verschiedenen Wohnvierteln in Olching, Gröbenzell und Germering von Haustür zu Haustür gehen, Tipps zum Schutz vor Einbrechern geben und die Hemmschwelle senken, im Zweifel die Polizei zu rufen.

"Wir wollen die Scheu davor nehmen, dass der Bürger die 110 wählt", erklärt Winfried Naßl. Der Polizeihauptkommissar bei der Polizeiinspektion (PI) in Olching leitet die Aktion in seinem Bereich. Er wird mit zwei Kollegen von der PI und etwa dreißig Nachwuchskräften von der Bereitschaftspolizei Dachau am Mittwoch, 13. November, in Wohngebieten in Gröbenzell und Olching unterwegs sein. Zeitgleich werden auch im Bereich der PI Germering Kollegen ausschwärmen, um die Anwohner vor Einbrechern zu warnen. Es geht um Aufklärung und Sensibilisierung. Alleine wenn alle Nachbarn etwas wachsamer seien und keine Hemmungen vor einem Anruf bei der Polizei hätten, könnten schon etliche Einbrüche verhindert werden, unterstreicht Kommissar Naßl.

Dabei sind die Zahlen eher geeignet, Entwarnung zu geben, als die Angst vor der nächsten Einbruchserie zu schüren. Bereits seit einigen Jahren sinkt die Zahl der Wohnungseinbruchdiebstähle, wie sie im Polizei- und Juristenjargon heißen. So wurden beispielsweise im Bereich der Polizeiinspektion Olching vor fünf Jahren 28 Fälle bearbeitet. Im Vorjahr waren es nur noch acht. Dazu passt, dass gleichzeitig die Zahl der im Versuchsstadium aufgegebenen Einbruchsversuche steigt. Inzwischen liegt sie bei knapp unter 50 Prozent. Das bedeutet, fast die Hälfte der Einbrüche wird beim Versuch bereits abgebrochen. Was damit zusammenhängen könnte, dass viele Anwohner ihre Heime bereits mit Sicherheitsschlössern oder Alarmanlagen oder beidem ausgestattet haben. Und dass die allgemeine Sensibilität, etwa gegenüber Unbekannten im Viertel, gestiegen ist. Die "Informationsaktion", wie sie offiziell heißt, ist Naßl zufolge übrigens eine Initiative des Präsidiums Oberbayern Nord. Sie wird seit etwa fünf Jahren regelmäßig im Herbst organisiert; im Landkreis findet sie allerdings zum ersten Mal statt.

Neben Aufklärung und Information für die Anwohner hat das Klingeln an den Wohnungstüren auch noch einen zweiten Zweck: die Schulung der jungen Bereitschaftspolizisten. "Sie lernen dabei den Umgang mit den Bürgern, zuhören", sowie viele weitere Fähigkeiten des sozialen Miteinanders, die jeder Polizeibeamte beherrschen sollte.

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