Olching:Gewerbegebiet steht auf der Kippe

Der Olchinger Gemeinderat verwirft die Planung für das Areal an der B 471. Das Problem ist die Verkehrserschließung.

Karl-Wilhelm Götte

Das große Gewerbegebiet an der B471 könnte an der Verkehrsführung scheitern. Der Olchinger Gemeinderat kippte die bisher erfolgten umfassenden Planungen, folgte mit 16 zu 11 Stimmen einem Antrag der CSU-Fraktion und beauftragte Bürgermeister Andreas Magg (SPD), "einen verbesserten Bebauungsplan" vorzulegen. Gegen acht Stimmen wurde außerdem beschlossen, "unverzüglich" eine "breite Bürgerbeteiligung" einzuleiten. "Bevor verbindliche Entscheidungen über das Ob und Wie des Gewerbegebietes getroffen werden", so CSU-Fraktionssprecher Tomas Bauer, müssten die Bürger mitreden können.

Olching: Neues Gewerbegebiet westlich B471 (Geiselbullach - Esting)

Die Planung für das Gewerbegebiet an der Bundesstraße war bereits weit gediehen. 

(Foto: Johannes Simon)

Widerspruch löste im Gemeinderat besonders der Vorschlag des beauftragten Planungsbüros aus, dass die Olchinger, die zukünftig aus Richtung der Autobahn nach Olching und in die einzelnen Ortsteile fahren wollen, einen Umweg über das Gewerbegebiet nehmen müssen. Über eine neue Ausfahrt zwischen Kappellenweg und der jetzigen Ausfahrt an der Brücke der Hermann-Böcker-Straße sollte der Verkehr in das Gewerbegebiet und dann über einem Kreisverkehr zur bestehenden Brücke geleitet werden. Planer Eberhard von Angerer und Verkehrsexperte Harald Kurzak hatten mehrere Alternativen geprüft, sie jedoch alle wieder verworfen. "Man muss sich auf das Machbare konzentrieren", sagte von Angerer und gab zu bedenken: "Bisher gab es von den Behörden nur für diese Variante Zustimmung." Die Mehrheit im Gemeinderat überzeugte das nicht. "Das ist eine gravierende Verschlechterung", kritisierte Bauer. "Die Planer mögen bessere Vorschläge vorlegen." Ewald Zachmann (Freie Wähler) stimmte mit ein: "Durchs Gewerbegebiet - da schüttelt der Bürger den Kopf." Ingrid Jaschke (Grüne) sah sich in der grundsätzlichen Ablehnung des ihrer Auffassung nach überdimensionierten Gewerbegebietes bestätigt. Lediglich die SPD stützte den vom Bürgermeister vorgelegten Bebauungsplan. "Wir brauchen Gewerbe und Arbeitsplätze", appellierte SPD-Fraktionssprecher Fritz Botzenhardt an das Gremium, es nicht zu Verzögerungen kommen zu lassen.

Nach der bisherigen Planung sollten in einer ersten und zweiten Bauphase etwa 30 des 47 Hektar großen Gewerbegebietes erschlossen werden. Auch dieser bisherige Konsens besteht nicht mehr. Die Mehrheit im Gemeinderat stimmte dem CSU-Antrag zu, die restlichen 35 Prozent der Gewerbefläche in die aktuelle Planung miteinzubeziehen. "Viele der ursprünglich geplanten Arbeitsplätze hängen sonst in der Luft", argumentierte die CSU und setzte sich durch.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: