Olching:Gefiederte Freunde

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Inkaseeschwalben aus Südamerika zeigen sich im Vogelpark Olching den Besuchern. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Der Vogelpark Olching wird 50 und feiert ein Sommerfest

Von Katharina Knaut, Olching

Der Olchinger Vogelpark agiere mittlerweile auf Augenhöhe mit Tierparks in München, Augsburg oder Belgien, erklärt die ehemalige Vorsitzende des Vogelfreundevereins, Danial Kuchenbaur, stolz. Man arbeite bei Zuchtprogrammen zusammen, tausche Vögel. "Die arbeiten auf einem ganz anderen Level. Wir machen das ehrenamtlich." Und dennoch: "Sie haben uns aufgenommen in ihre Reihen."

Ein Erfolg, den die Gründer des Vereins vor 50 Jahren wohl kaum erwartet haben. Am Samstag begehen die Vogelliebhaber nun ihre Jubiläumsfeier. In einer Vereinschronik, die zu diesem Anlass herausgebracht wird, werfen sie einen Blick zurück auf ihre bewegte Geschichte.

Der Vogelliebhaberverein Olching und Umgebung gründete sich im April 1968. An einen Vogelpark dachte damals noch niemand: Es war vielmehr ein Zusammenschluss von 19 Menschen, die dem Hobby der Vogelzucht nachgehen wollten. Hinzu kam die Ausrichtung einer Vogelschau einmal im Jahr, bei der die Züchter ihre Tiere präsentieren konnten. 1974 schloss der Verein mit der damaligen Gemeinde Olching schließlich den ersten Pachtvertrag über das Gelände des heutigen Vogelparks. In diesem Jahr begannen die Mitglieder mit dem Bau der ersten Volièren. Ursprünglich war das Gelände für die Vogelliebhaber gedacht, die dort ihre Tiere aufziehen wollten. 1978 wurde die Anlage bei einem "Tag der offenen Tür" zum ersten Mal für Besucher geöffnet. Etwa 5000 Menschen kamen, um das Gelände mit 15 Volièren, einer Vereinshütte und einigen Entenweihern zu besuchen. Seit 1982 wird der Park regelmäßig an Sonn- und Feiertagen geöffnet.

Mit dem Wachstum des Vogelparks kam es jedoch zu Rückschlägen. Wie 2018, als Unbekannte in einer Nacht die Schleuse am Mühlbach öffneten und ein Teil des Vogelparks 30 Zentimeter unter Wasser stand. 2015 befand sich der Verein sogar kurz vor der Auflösung, als im Zuge des heftigen Streits mit dem Veterinäramt der gesamte Vorstand zurücktrat. Mittlerweile sei der Zwist beigelegt worden, sagt Kuchenbaur.

Künftig plant der Verein, vor allem die Aufklärungsarbeit intensivieren. Denn obwohl im Park viele Exoten leben, wollen die Vogelliebhaber auch über heimische Arten informieren. Beispielsweise, dass Meisenknödel, wenn sie zu früh aufgehängt werden, großen Schaden anrichten können. "Das ist, wie wenn man sich nur noch von Burgern und Pizza ernähren würde", sagt Kuchenbaur. Für Jungvögel sei das schädlich, sogar tödlich. Der Verein kümmert sich auch um verletzte Vögel. Erst kürzlich sei ein Eisvogel zu ihnen gebracht worden, der gegen eine Scheibe geflogen war, erzählt Kuchenbaur. Er konnte nach kurzer Zeit jedoch wieder davonfliegen. Für sie war sei das ein Highlight gewesen, so Kuchenbaur: "Das sind einfach seltene, wundervolle Tiere."

50 Jahre Vogelpark Olching. Sommerfest am Samstag, 14. September, ab 10 Uhr, Gelände an der Toni-März-Straße 1.

© SZ vom 12.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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