Die Kleiderkammer des Helferkreises Asyl Olching schließt zum Ende des Jahres. Diese Entscheidung habe man nach sorgfältiger Absprache mit den Verantwortlichen getroffen, weil die Notwendigkeit und Dringlichkeit, kostenlos Kleidung für Geflüchtete anzubieten, gesunken ist. Dieser Trend habe sich spätestens im Frühsommer abgezeichnet, sagt Eva Gassner, die Leiterin des Teams, der SZ.
Zwar leben derzeit etwa 400 Geflüchtete in Sammelunterkünften und einzelnen Wohnungen in Olching, darunter sind etwa 150 Kinder und Jugendliche. Außerdem sind viele Ukrainer privat untergekommen. Allerdings hat sich mit der Zusammensetzung der Bedarf stark verändert. Als der Helferkreis die Kleiderkammer 2014 eröffnete, stammten die Geflüchteten überwiegend aus dem Nahen und Mittleren Osten sowie Afrika. Sie kamen „mit nichts“ an, wie Gassner erzählt. Unterstützung brauchten auch die Ukrainer, die in der ersten Zeit nach dem russischen Überfall vom Februar 2022 in Olching eintrafen. Heute hingegen kämen die Menschen aus der Ukraine „mit Sack und Pack“, berichtet Gassner. „Das ist kein Vergleich mehr zum Anfang.“
Die Menschen aus der Ukraine kommen bereits „mit Sack und Pack“
Die Kleiderkammer wurde im Herbst 2014 von Ehrenamtlichen aus dem Helferkreis in einer Olchinger Sammelunterkunft ins Leben gerufen. Anfangs stand ein Raum zur Verfügung, ebenso wie in der zweiten Unterkunft, in die die Kleiderkammer umzog. Im Frühjahr 2016 fand das Team ein neues Zuhause in der ehemaligen Hauptschule in der Heckenstraße. Dort stellte die Kommune drei Räume im Keller zur Verfügung. In einem ehemaligen Lehrsaal wurde die Kleidung ausgestellt, in einem kleineren Nebenraum vorher sortiert. Ein weiterer Raum diente als Lager.
Besonders gefragt seien stets Kleidung für Kinder und jüngere Menschen gewesen sowie Bettwäsche und Handtücher, erzählt Gassner. Die Textilien wurden von der Olchinger Bevölkerung gespendet, bei der sich das Team zum Abschluss ganz besonders bedankt. „Wir hatten immer genügend Nachschub. Dass die Spendenbereitschaft solange angehalten hat, ist erfreulich.“
Im Sommer 2019 wurde die Kleiderkammer erstmals geschlossen, als die Nachfrage gesunken war. Im April 2022 reaktivierte der Helferkreis das Projekt angesichts der Ankunft ukrainischer Geflüchteter. Dem Team gehörten zeitweise 30 Ehrenamtliche an, aktuell sind noch neun Helfer aktiv. Im Einsatz sind jeweils drei bis fünf Helfer.
Geöffnet ist die Kleiderkammer jeweils am Montag von 16.30 bis 18 Uhr und am Mittwoch von 10 bis 11.30 Uhr für die Ausgabe von Kleidung. Anschließend ist jeweils eine halbe Stunde vorgesehen, in der die Bürger Kleiderspenden abliefern können. Am Mittwoch, 27. November, werden von 11 bis 12 Uhr zum letzten Mal Spenden angenommen, und zwar ausschließlich Winterkleidung. Der letzte Ausgabetermin ist für Mittwoch, 18. Dezember, von 10 bis 11.30 Uhr angesetzt.
Der Helferkreis Asyl setzt sich seit 2014 ehrenamtlich für Menschen ein, die vor Krieg, Armut und politischer Unterdrückung geflohen sind. Ihre Arbeit umfasst vielfältige Unterstützungsangebote zur Integration in die neue Umgebung.