Olching/ Feurs:Wie Gott in Frankreich

Olchings Partnerstadt Feurs

Die Gegend um die Stadt Feurs ist so reizvoll, dass sie auch das Piemont des Rhône genannt wird.

(Foto: Privat)

Mit regionalen kulinarischen Spezialitäten, mediterranen Landschaften und seinen reizenden Bewohnern lädt Feurs zum Verweilen ein

Von Julia Bergmann, Olching/ Feurs

"Sehr kulinarisch", fällt Yvette Tirolf als eines der ersten Stichworte ein, wenn man sie nach der 8000-Einwohner-Stadt Feurs in Frankreich fragt. Wie sollte es auch anders sein, immerhin gilt die französische als eine der einflussreichsten Landesküchen Europas. Und überhaupt ist das Essen doch einer der, wenn nicht sogar der eine Dreh- und Angelpunkt der französischen Kultur. Wie in vielen Regionen des Landes gibt es auch in Feurs ein für die Region ganz typisches Gericht - le gratin forezien. Der Name stammt von der Umgebung um Feurs, die sich in Anlehnung an eine ehemalige Provinz "Le Forez" nennt. Ziemlich simpel wirkt die Zutatenliste mit Kartoffeln, Milch, Sahne, Knoblauch, Salz und Pfeffer. Aber dann gibt es da noch eine Zutat, die den Unterschied zum schnöden Kartoffelgratin ausmacht: le fourme de montbrison - Blauschimmelkäse. "Ein ganz bekannter aus dieser Region", erklärt Tirolf. "Er fehlt nie am Ende einer Mahlzeit." Wer sich schon einmal auf einen Besuch im Forez einstimmen möchte, könne sich den Käse auf dem Viktualienmarkt besorgen.

Noch etwas darf bei keiner Mahlzeit fehlen: Les vins de les monts du Forez - die Weine, die an den Hängen der Hügel um Feurs angebaut werden. Überhaupt - die hügelige Landschaft, das Vulkangelände und die Loire, die an der ehemaligen gallisch-römischen Siedlung aus dem 3. Jahrhundert vor Christus vorbeiführt, machen Feurs zu einem Ort, an dem es sich gut leben und gut reisen lässt. Die Loire, gleichsam die Lebensader der Region, die früher für den Handel essenziell war, haucht heute dem Tourismus seinen Puls ein. " Sie bietet wahnsinnig schöne Möglichkeiten zu wandern. Entlang der Wege gibt es viele kleine Höfe auf denen man wunderbar einkehren kann", sagt Tirolf. Die ganze Gegend um Feurs, dem kleinen Städtchen mit dem alten Ortskern, sei so traumhaft schön, man nenne sie auch das Piemont des Rhône. Man schütze die Natur in der Region, darauf achte der Kreis ganz besonders. Die wunderbare Landschaft insbesondere im regionalen Naturpark Pilat mute teilweise sehr mediterran an und auf Aussichtsplattformen lassen sich Flora und Fauna bewundern.

Und dann seien da noch die Menschen. "Sie sind reizend. Und sie freuen sich über Besuch aus der Partnerstadt", erzählt die 69-jährige Französin, die jahrelang als Lehrerin in Olching gearbeitet hat und die regelmäßig als Dolmetscherin mit den Olchinger Delegationen nach Feurs reist. "Wenn die Menschen ein Brucker Autokennzeichen sehen, kommt es schon vor, dass sie die Besucher anhalten und fragen ob sie aus Olching kommen", erzählt sie. Und wer aus Olching nach Feurs reist, darf gratis auf dem örtlichen Campingplatz übernachten.

Besucher, die fernab von Kulinarik und Natur Unterhaltung suchen, kommen in Feurs auch auf ihre Kosten, versichert Tirolf. Es gibt ein Schwimmbad mit Außen- und Innenbereich, "da könnte Olching ganz neidisch werden". Und wer geschichtlich interessiert ist, dem sei das Musée d'assier empfohlen, das sich mit den römischen Wurzeln der Stadt beschäftigt. Mitten im Ortskern ruht außerdem die "Eglise Notre Dame de Feurs", eine romanische Kirche aus dem 15. Jahrhundert.

Für sportliche Zerstreuung sorgt das Hippodrome de Feurs. Eine Pferderennbahn, die die bekanntesten Jockeys Frankreichs anzieht. Auch Lyon und die Auvergne, wo es viele Abteien und Klöster aus dem 11. und 12. Jahrhundert zu besichtigen gibt, liegen nicht weit von Feurs entfernt. "Es kommt jeder auf seine Kosten", sagt sie. Kurzum, ein Besuch in Feurs tue der Seele gut.

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