Olching:Feuer auf Olchinger Golfplatz

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Etwa 300 Jahre alt und 20 Meter hoch ist die Eiche, die nach dem Brand gefällt werden muss. (Foto: FFW Geiselbullach)

Die Polizei schließt nicht aus, dass es sich um Brandstiftung handelt

Von Karl-Wilhelm Götte, Olching

Martina Drechsler traute ihren Augen nicht, als sie am Montagmorgen gegen sieben Uhr am Gelände des Golfplatzes vier Feuerwehrfahrzeuge entdeckt hat. Die Präsidentin des Golfclubs Olching erfuhr von der Graßlfinger Feuerwehr, dass auf Bahn 15 eine mindestens 300 Jahre alte Eiche im Flammen stand. Es wird von Brandstiftung ausgegangen. Wenn das stimmt, ist es nicht die erste Attacke auf dem Golfplatz in den vergangenen 18 Monaten. "Vandalismus gibt es in Coronazeiten immer wieder", sagt Drechsler, die als CSU-Politikerin auch stellvertretende Landrätin ist.

Die Polizei, die um 6.15 Uhr benachrichtigt worden ist, war ebenfalls vor Ort. "Brandstiftung kann als Brandursache nicht ausgeschlossen werden", sagt Winfried Naßl, der stellvertretende Leiter der Olchinger Polizei. Die Ermittlungen würden jedoch noch laufen. Das Feuer konnte durch die Wasserentnahme aus einem unweit gelegenen Golfplatz- Wasserhindernis schnell unter Kontrolle gebracht werden. Anschließend musste der Baum jedoch mit Unterstützung des Bauhofs gefällt und restlos abgelöscht werden. Nach etwa zwei Stunden konnten die 15 Einsatzkräfte wieder abrücken, teilte die Feuerwehr mit. "Diese Eiche war so etwas wie ein Naturdenkmal", sagte Drechsler und zeigte sich wütend über den Vorfall. Sie geht von einer Brandstiftung aus.

Drechsler hat schon einigen Vandalismus auf dem Golfplatz erlebt. Besonders seit der Platzsperrung aufgrund von Corona im vergangenen Jahr passierten kuriose Dinge, die für den Golfclub sehr ärgerlich und zum Teil sehr kostspielig gewesen sind. Zur harmlosen Art gehören spielende Kinder in den Sandbunkern der Anlage, das Baden von Kindern in den Teichen der Anlage oder dass auf den Fairways Fußball gespielt wurde. Zusätzliche Arbeit bekamen die Greenkeeper des Clubs auch deshalb, weil dort Fahrrad gefahren worden ist und die Grüns um die Löcher mit Kinderwagen traktiert worden sind. "Besonders ärgerlich waren Coronaparties von Jugendlichen, bei denen Glasscherben hinterlassen worden sind, berichtet Drechsler. "In diesem Jahr sind Hinweisschilder beschädigt worden", zählt die Golfclubchefin auf, "eine Abschlagtafel und mehrere Abschlagsmarkierungen an den Bahnen gestohlen und unsere teuren und pflegebedürftigen Grüns durch spitze, teils massive Gegenstände beschädigt worden." Die Nachfrage der SZ bei der Olchinger Polizei hat laut Winfried Naßl ergeben, dass noch kein Täter ermittelt werden konnte.

"Wir betrachten den Golfclub mit seinen etwa 600 ordentlichen Mitgliedern auch als Begegnungsstätte mit der Natur", bekräftigt Drechsler nachdrücklich. Gerade die Natur werde durch diesen Vandalismus mit Füßen getreten. Der koste den Club inzwischen eine fünfstellige Summe, weil auch die Greenkeeper immer wieder in Aktion treten müssten. Drechsler ruft dazu auf, den Golfplatz zu respektieren und zeigt sich für Hinweise hinsichtlich der Vandalismusfälle dankbar.

© SZ vom 21.09.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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