Olching:Fernwärmenetz wird ausgebaut

Olching: Baubeginn in der Sägmühlstraße mit (von rechts) Projektleiter Stefan Höfer, Bürgermeister Andreas Magg, Dritte Bürgermeisterin Ingrid Jaschke sowie Benjamin Gfüllner und Thomas Grulke (beide Stadtwerke).

Baubeginn in der Sägmühlstraße mit (von rechts) Projektleiter Stefan Höfer, Bürgermeister Andreas Magg, Dritte Bürgermeisterin Ingrid Jaschke sowie Benjamin Gfüllner und Thomas Grulke (beide Stadtwerke).

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Die Stadtwerke Olching verlegen in Geiselbullach Leitungen und werben für die im Abfallheizkraftwerk erzeugte Energie

Von Karl-Wilhelm Götte, Olching

Ein Standbein der Stadtwerke Olching GmbH ist neben dem Verkauf von Gas und Strom der Vertrieb der Fernwärme. 800 Kunden sind bisher an das Fernwärmenetz angeschlossen. Das reicht noch nicht, damit der Verkauf der Fernwärme für die Stadtwerke schon übermäßig profitabel ist. So freute es den Aufsichtsratsvorsitzenden und Olchinger Bürgermeister Andreas Magg (SPD), dass die Bagger in der Sägmühlstraße anrollten, um im Stadtteil Geiselbullach eine zusätzliche Hauptleitung die Straße entlang zu legen. Bis Ende Oktober kommt die Schulstraße dazu; im zweiten Baugebiet wird das Netz im Olchinger Zentrum zwischen Münchener, Albrecht-Dürer- und Pfarrstraße ausgebaut.

"In der Sägmühlstraße haben wir viele ältere Ölheizungen, die jetzt gegen die Belieferung von Fernwärme ausgetauscht werden", erklärte Magg und erinnerte an das Hochwasser von 1999, als im dortigen Überschwemmungsgebiet mehrere Öltanks aufgeschwemmt worden waren. Magg überzeugt: "Es geht hier auch um Sicherheit." Fünf Kunden sind dort bisher anschlussbereit. "In der Sägmühlstraße gibt es ein Potenzial von 40 Häusern", erläuterte Stadtwerke-Geschäftsführer Thomas Grulke und klang zuversichtlich, dass bald weitere Häuser dazukommen. Die Kosten für einen Hausanschluss taxierte Vertriebsleiter Benjamin Gfüllner für den 15-Kilowatt-Anschluss eines Einfamilienhauses auf 10 000 bis 11 000 Euro. Eine Förderung der Kosten gibt es aktuell noch nicht, sei aber geplant. Bei einem Vollkostenvergleich würden die Kunden auf die Dauer von zehn Jahren durchaus günstiger wegkommen. Die laufenden jährlichen Fernwärmekosten geben die Stadtwerke mit 1200 bis 1400 Euro pro Hausanschluss an. "Fernwärme benötigt keine jährliche Wartung, und Kaminkehrerkosten entstehen ebenfalls nicht", ergänzte der technische Projektleiter Stefan Höfer. Die Kunden, die jetzt eine Leitung gelegt bekommen, könnten in der kommenden Heizperiode mit der Fernwärme rechnen.

Die Stadtwerke werben damit, dass sie klimafreundliche und regional erzeugte Wärme liefern, die sie aus dem Abfallheizkraftwerk Geiselbullach (GfA) beziehen. Die Nutzung der dortigen Abwärme zum Heizen spart laut Stadtwerke derzeit bereits über 8000 Tonnen CO2 pro Jahr ein. "Sonst würde die Abwärme, die über ein hohes Temperaturpotenzial verfügt, sich in den Himmel verflüchtigen", erklärte Projektleiter Höfer. "Der Fernwärmeausbau in Olching schreitet nicht nur bei Bestandsgebäuden mit Öl- oder Gasheizungen voran, sondern speziell auch bei Neubauten, die dem neuen Gebäudeenergiegesetz (GEG) unterliegen", unterstreicht Stadtwerke-Chef Grulke die Vorteile eines Fernwärmeanschlusses. So werde in Olching die lokale Energiewende vorbildlich umgesetzt. Nach dem Lückenschluss in der Hauptstraße und in Esting sieht man sich für die Zukunft gut aufgestellt und hofft auf weitere Kunden. "Fernwärme ist komfortabel und schafft einen zusätzlichen Raum im Haus, weil der Öltank nicht mehr gebraucht wird", sagt Grulke. Wünsche von Anliegern in den Ausbaugebieten auf Anschluss ans Fernwärmenetz in der Bauphase nimmt Gfüllner (Telefon 08142/44 84 68 30) entgegen.

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