Olching:FDP fordert dritte Amperbrücke

Olching: Mitten im Fauna-Flora-Habitat-Gebiet liegt der Abschnitt, in dem die FDP eine weitere Brücke über die Amper errichten möchte.

Mitten im Fauna-Flora-Habitat-Gebiet liegt der Abschnitt, in dem die FDP eine weitere Brücke über die Amper errichten möchte.

(Foto: Grafik: oh)

Mit einer neuen Verbindung soll nicht nur der Verkehr entlastet werden. Die Liberalen möchte so das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken

Von Julia Bergmann, Olching

Abschalten und die Natur genießen, das wollen viele der Fußgänger und Radler, die sich bei schönem Wetter in den Olchinger Amperauen aufhalten. Nur die Erreichbarkeit des Naherholungsgebiets und die Wegeverbindungen könnten besser sein. Das findet zumindest die FDP und fordert nun eine dritte Amperbrücke. Die Liberalen stellen sich die Brücke in Verlängerung des Überwegs über den Mühlbach an der Heinrich-Nicolaus-Straße vor. Ein befestigter Fuß- und Radweg zum Spielplatz am Ammerweg soll außerdem eine direkte Verbindung von der Daxerstraße in Olching nach Neu-Esting schaffen.

Wer im Bereich der Auen die Amper überqueren möchte, kann das bisher nur an zwei Stellen tun: südlich der Bahnlinie in der Nähe des Volksfestplatzes oder ein gutes Stück weiter nördlich an der Schulstraße in Graßlfing. Laut FDP reicht das für eine Stadt wie Olching, die in den vergangenen Jahren stark gewachsen ist, nicht aus. Immerhin wurde im Schwaigfeld im großen Stil Wohnraum geschaffen, außerdem habe man in diesem Bereich auch eine neue Schule mitsamt Mehrzweckhalle geschaffen, und auch auf dem ehemaligen Mannesmann-Gelände wurde gebaut. "Auch nördlich der Amper verändert sich Olching etwa durch den Gewerbepark an der Bundesstraße 471", erklärt Harald Rohne, der FDP-Ortsverbandsvorsitzende. "Damit hat sich der Bedarf einer direkten Verbindung zwischen diesen beiden Ortsteilen über die Amper für die Bürger erhöht."

Gründe, um die Amper zu überqueren gebe es viele. Etwa um in die Schule oder die Mehrzweckhalle zu einer der dort stattfindenden Veranstaltungen zu kommen, um einzukaufen, ein Restaurant oder Freunde zu besuchen. Eine dritte Amperbrücke stärke durch die neu geschaffene Verbindung zum einen die Zusammengehörigkeit der einzelnen Ortsteile, getreu dem offiziellen Slogan Olchings "Gemeinsam Stadt sein". Aber vor allem erhofft sich die FDP davon, dass die Olchinger öfter auf das Fahrrad als Verkehrsmittel für kurze Strecken zurückgreifen oder die Wege zu Fuß gehen. "Damit ergibt sich eine Reduzierung des Kraftfahrzeugverkehrs über die Schul- und Neu-Estinger-Straße und in der Stadtmitte und gleichzeitig eine Reduzierung der Umweltbelastung", sagt Rohne.

Im Rathaus ist man über den Antrag der FDP nicht überrascht. Tatsächlich, so erklärt Bürgermeister Andreas Magg (SPD), sei die Idee einer dritten Amperbrücke keine neue und tauche regelmäßig im Stadtrat auf. Ob der Antrag Chance auf Erfolg hat, müsse aber genau geprüft werden, denn es handle sich bei der vorgeschlagenen Stelle um ein Flora-Fauna-Habitat- Gebiet. Bauliche Eingriffe sind in einem solchen Schutzgebiet nicht ohne Weiteres möglich. Magg bezeichnet die Idee zwar als "nicht unlogisch" und "durchaus interessant", immerhin ermögliche die neue Verbindung einen Lückenschluss im Bereich Schwaigfeld, Feursstraße und Teilen von Neu-Esting und Geiselbullach. Der Bürgermeister weist aber auch darauf hin, dass das Projekt bereits in der Vergangenheit stark umstritten gewesen ist. Denn die Errichtung der Brücke stelle auch einen massiven baulichen Eingriff dar. Es müssten Fundamente geschaffen werden, "und man müsste mit schwerem Gerät anrücken", so Magg. Allein die Errichtung einer Baustellenzufahrt sei mit enormen Aufwand verbunden. Dementsprechend hoch würden wohl die Kosten für das Projekt ausfallen, vermutet Magg. Nun wird der Stadtentwicklungsausschuss darüber entscheiden müssen, ob der Bau einer dritten Amperbrücke geprüft und weiterverfolgt werden soll. Voraussichtlich im Oktober soll das Gremium über den Antrag entscheiden.

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