Olching:Drei Etagen als Animation

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Olchings Stadträte befassen sich mit Planung an der Pfarrstraße

Von Katharina Knaut, Olching

Die Planung existiert bisher nur als Animation, die während der Stadtratssitzung an die Leinwand projiziert wird: Ein dreigeschossiges Gebäude ist darauf zu erkennen, mit Giebel im Dach und Balkonen an der Außenwand. So könnten die Mehrfamilienhäuser aussehen, die auf dem Grundstück an der Pfarrstraße entstehen sollen. Über die Gestaltung der Gebäude hatte bereits der Stadtentwicklungsausschuss vergangene Woche debattiert, Donnerstagabend fand der Stadtrat mit dieser neu vorgelegten, visualisierten Version nun einen vorläufigen Kompromiss.

Bisher ist das Feld an der Pfarrstraße am südöstlichen Rand der Stadt unbebaut. Der private Eigentümer will das nun ändern: Mehrere Doppelhaushälften sollen dort entstehen, ebenso wie vier Reihen- und zwei Mehrfamilienhäuser. Vor allem die Mehrfamilienhäuser sorgen für Diskussion. Anwohner hatten die Höhe und die Massivität der beiden Komplexe kritisiert. Bereits im Stadtentwicklungsausschuss lagen mehrere Varianten vor, wie die Gebäude aussehen könnten. Diskutiert wurde unter anderem die Anzahl der Stockwerke, über die Breite der Gebäude und darüber, ob das Dach als Vollgeschoss ausgebaut werden soll.

Im Stadtrat einigen sich die Mitglieder nun vorläufig auf eine neue Version, die erst seit kurzem vorliegt und die bisher nur als Animation existiert: Ein dreigeschossiges Haus ist darauf abgebildet. Das Dach wird durch einen Giebel ergänzt, der an der Gebäudewand endet. Das Erdgeschoss des Hauses wird durch einen Vorsprung unterbrochen, Balkone ergänzen die Etagen darüber. Die genauen Festsetzungen zeigt die Visualisierung nicht: Bis zum Ferienausschuss will das Bauamt diese zu Papier bringen. Erst dann wollen die Gremiumsmitglieder ein Urteil fällen.

Grundsätzlich befürwortet die Mehrheit der Stadträte jedoch die neuen Pläne. Die Gebäude fügten sich in die Umgebung ein, sagt FDP-Fraktionsvorsitzender Andreas Teichmann. Der Meinung ist auch CSU-Fraktionsvorsitzender Tomas Bauer: Die Häuser seien weit genug von Straße entfernt und wirkten dadurch nicht zu massiv. Ulrike Girtner (ÖDP) begrüßt vor allem die Balkone: "Das hat einen unglaublichen Mehrwert." Kritik äußert hingegen Ingrid Jaschke, Fraktionsvorsitzende der Grünen: Die Häuser seien zu massiv, betont sie.

Uneinig zeigen sich die Stadtratsmitglieder über die Realisierung des Anteils an günstigerem Wohnraum. Laut Grundsatzbeschluss der Stadt müssen 30 Prozent der Geschossfläche für Haushalte mit mittleren und geringen Einkommen gesichert werden. Bisher sollen die vier geplanten Reihenhäuser die Vorgabe erfüllen. Bürgermeister Andreas Magg (SPD) begrüßt dieses Modell. Es sei wichtig, verschiedene Varianten an günstigerem Wohnraum anzubieten, erklärt er. In der Ordenslandstraße sei die Stadt ähnlich verfahren. Bedenken äußert hingegen Ralf Greim, Fraktionssprecher der SPD: Er zweifelt daran, ob die Vorgabe von 30 Prozent auf diese Weise erfüllt werden kann.

Ewald Zachmann, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler Olching, moniert außerdem das Fehlen von Informationen: "Wir wissen nicht, wie viele Wohnungen in den Häusern vorgesehen sind." Erste Gespräche mit dem Bauherren ergaben, dass drei bis vier Wohnungen je Vollgeschoss entstehen könnten, antwortet Bauamtsleiter Markus Brunnhuber. Das sei jedoch kaum abzuschätzen, betont Magg. Die Größe und damit auch die Anzahl der Wohnungen liege im Ermessen des Bauherrn.

© SZ vom 25.07.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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