Olching:Der Hort der Nachwuchsforscher

Olching: Überraschende Effekte ohne jeden Hokuspokus: Wissenschaftstutorin Carla Hoefer (Mitte) beobachtet gemeinsam mit einem Schüler der Unterstufe im schuleigenen Science Lab den Verlauf eines Experiments.

Überraschende Effekte ohne jeden Hokuspokus: Wissenschaftstutorin Carla Hoefer (Mitte) beobachtet gemeinsam mit einem Schüler der Unterstufe im schuleigenen Science Lab den Verlauf eines Experiments.

(Foto: oh)

Pädagogen des Gymnasiums werden für ihren innovativen Unterricht in den naturwissenschaftlichen Fächern und für das Langzeitprojekt "My Science" mit dem deutschen Lehrerpreis ausgezeichnet

Von Maren Jensen

Olching - Das Projekt "My Science" des Gymnasiums Olching hat nach 2010 bereits zum zweiten Mal den deutschen Lehrerpreis in der Kategorie "Unterricht innovativ" gewonnen. Das dafür zuständige siebenköpfige Pädagogenteam unter der Leitung von Martin Hölzel erhielt am gestrigen Montag die Auszeichnung der Vodafone-Stiftung und des Deutschen Philologenverbands in Berlin.

"My Science" erstreckt sich über das gesamte Schuljahr und alle Jahrgangsstufen. Als Ergänzung des Mint-Angebots der Schule entwickelte es sich zu einem eigenständigen Programm, das auf verschiedenen Säulen basiert. Dazu zählt einerseits das "Science Lab", ein für die Schüler bereitgestelltes Labor, welches mit einem breiten Spektrum an Laborequipment und Chemikalien ausgestattet ist. Dort finden vielfältige Experimente und Werkstattarbeiten statt.

Einen weiteren Schwerpunkt bilden die "Wissenschaftstutoren" - speziell ausgebildete Schüler, die als Multiplikatoren für die jüngeren Klassen in naturwissenschaftlichen Projekten dienen, die Lehrer im Unterricht unterstützen und die andere Schüler auf Wettbewerbe vorbereiten. Ziel des Projektes ist es, die Haltung der Schüler gegenüber den Naturwissenschaften systematisch zu verändern. "Mit den Mint-Wissenschaftstutoren wird eine Kultur der Verantwortungsübernahme für den Lernprozess anderer gefördert", sagt Projektleiter Martin Hölzel. Vor allem ältere Schüler könnten so zu Vorbildern werden. "Alle Säulen des Projektes schaffen Situationen, in denen Vorbilder auf Nachahmer treffen und so Multiplikationseffekte in die gesamte Schülerschaft hinein erreicht werden können", erklärt Hölzel.

Bereits im Juni 2015 haben die Initiatoren die dabei erzielten Ergebnisse auf der schuleigenen Wissenschaftsmesse "Science Fair", die ebenfalls ein Teil des Projektes ist, vorgestellt. Die Ausstellung zeigte Schülerarbeiten, die am offenen Forschungsnachmittag im Science Lab oder in einem Projektunterricht entstanden sind sowie Arbeiten, die Schüler bei "Jugend forscht" eingereicht hatten.

Ein weiterer Bestandteil des Projektes war das Programm "The Brain of Olching" der zehnten Klassen zum Thema Zukunftsvisionen. Der in Form einer Wissenschafts-Casting-Show initiierte Wettbewerb soll Fähigkeiten für die Erarbeitung und Präsentation einer wissenschaftlichen Arbeit vermitteln sowie die Bereiche Projektmanagement und Didaktik fördern.

Diverse Mint-Spezialisten, wie Vertreter des Deutschen Zentrums für Luft und Raumfahrt, spornten den Ehrgeiz der Schüler an und gaben wertvolle Tipps für weitere Forscher-Projekte. Eine Umfrage in der Schule hat ergeben, dass knapp die Hälfte der Schüler ihre Leistungen in den Mint-Fächern durch die Projektarbeit gesteigert hätten. In regelmäßigen Abständen werden die Projektmaßnahmen ausgewertet und für das nächste Schuljahr weiterentwickelt und ergänzt.

Hauptträger des Projektes am Olchinger Gymnasium waren die Lehrkräfte Thomas Drexler, Oliver Schuppach, Andreas Rauwolf, Tanja Neufeld, Martin Hölzel, Florian Gärtner, und Ulrike Kretzinger. Schulleiterin Beate Sitek zeigte sich besonders erfreut über die Auszeichnung. "Wir haben uns wahnsinnig gefreut", sagt sie. Auch in Zukunft soll das Projekt weitergeführt werden.

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