Olching:Container gegen Platznot

An der Martinschule sollen Pavillons aufgestellt werden

Von Julia Bergmann, Olching

Olchings Grundschulen haben Platzprobleme, denn die Schülerzahlen steigen stetig. Besonders prekär ist die Situation an der Martinschule. Dort wird das Schulgebäude schon im Herbst zu klein sein. Nun sollen Container Abhilfe schaffen. Vier zusätzliche Klassenzimmer und zwei WC-Bereiche sollen entstehen. "Mindestens zwei Klassenräume müssen bis Ende des kommenden Schuljahrs in Betrieb gehen", sagte Bauamtsleiter Markus Brunnhuber. Die beiden weiteren Räume werden voraussichtlich ein Jahr später benötigt.

Bei der Vorberatung des Bildungs- und Sozialausschusses einigte man sich auch auf einen Standort für die eingeschossigen Container. Das Gremium entschied sich dafür, die neuen Klassenräume auf dem Grundstück östlich des Schulgebäudes entlang der Sudetenstraße zu errichten. Diese Variante wird auch von Schulleitung und Verwaltung bevorzugt. Eine andere Variante wäre gewesen, doppelstockige Container im Bereich des Pausenhofs aufzustellen. "Aber der Pausenhof wird dann in zwei Teile zerschnitten und er ist ohnehin schon knapp bemessen", sagte Brunnhuber zu den Nachteilen. Mankos gibt es allerdings auch bei der präferierten Variante. Ein direkter Anschluss zum Schulgebäude ist nicht möglich. Dafür, dass Schüler und Lehrer in Zukunft trockenen Fußes vom Schulgebäude aus in die Container gelangen, soll es eine Überdachung geben.

Vorerst will die Stadt die Container für zwei Jahre anmieten. Die Kosten dafür belaufen sich auf 7000 Euro im Monat. Dazu kommen noch etwa 60 000 Euro für die Installation und das Herrichten des Standorts. Spezielle Vorrichtungen sollen verhindern, dass der Wurzelbereich der nahe stehenden Bäume durch die Container geschädigt wird. Ein Argument, dass Heide Kuckelkorn (Grüne) nicht überzeugte. Sie stimmte als einzige gegen die Containerlösung, die lediglich für eine Übergangszeit gedacht ist. Vor diesem Hintergrund sei eine Gefährdung der Bäume nicht zu rechtfertigen, sagte Kuckelkorn.

Diskussionsbedarf sah CSU-Stadtrat Andreas Hörl noch in Bezug auf die Nutzung der Container. Sein Vorschlag war, es der Schule zu überlassen, ob sie die Mittagsbetreuung in die Container auslagern will, so dass der gesamte Schulbetrieb innerhalb des Gebäudes untergebracht werden könnte. Ein Vorschlag, der bereits von Schulleitung und Stadtverwaltung diskutiert wurde. "Das Problem ist, dass wir die ganze Infrastruktur, die dafür nötig wäre, nicht in den Containern haben", sagte Bürgermeister Andreas Magg (SPD). Sollte man sich für diese Lösung entscheiden, hätte das erhebliche Folgen. "Auch finanzielle", betonte Magg. Zwar wäre es auch Schulleiterin Lisa Krause lieber, wenn alle Klassen im Schulgebäude untergebracht werden könnten, aber auch sie sah Probleme bei der Umsetzung. Fraglich sei etwa ob die Container genügend Platz für die Mittagsbetreuung bieten. Die fehlende Infrastruktur sieht die Schulleiterin indes nicht als gravierendes Problem.

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