Olching:Bewegte Weihnachten

Olching: Bei Dauersonnenschein und frühlingshaften Temperaturen sind die Wanderer entlang der Amper in Olching unterwegs.

Bei Dauersonnenschein und frühlingshaften Temperaturen sind die Wanderer entlang der Amper in Olching unterwegs.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Der Olchinger Winterwandertag erzielt mit mehr als 1200 Teilnehmern einen Rekord

Von Manfred Amann, Olching

Sich nach dem Verzehr von Weihnachtsbraten, Stollen und Plätzchen in der frischen Luft zu bewegen, war nur eine beiläufige Motivation für die vielen Wanderfreunde, die am zweiten Feiertag in Olching am traditionellen Winterwandertag teilnahmen. "Wandern ist unser Hobby und ein gesundes noch dazu", erzählte eine Frau aus Kelheim, doch es gibt etliche andere Gründe, warum sich Menschen zusammenfinden, um wie in Olching fünf oder zehn Kilometer zu wandern. "Ohne Zeitdruck, ohne Stress, kein Wettbewerb - jeder so wie er kann", wie Herbert Behnke, der Leiter der Wanderabteilung der Motorsportfreunde Olching (MSF) versicherte.

Zum 17. Mal fand die Winterwanderung statt, die als erfolgreichste bislang in die Chronik eingehen dürfte. Gegründet wurde die Abteilung 1969, nachdem der damalige MFS-Vorsitzende Alois Prielmeier trotz Gehbehinderung um den Starnberger See gewandert war, erinnerte sich Gründungsmitglied Alfred Bodensteiner. Mehr als 1200 Teilnehmer ließen sich registrieren, schon vor Startende ging das Trinkwasser aus und es musste Nachschub organisiert werden. In den Jahren zuvor seien jeweils knapp 1000 Wanderer gezählt worden. Das optimale Wanderwetter, frühlingshafte Temperaturen, Sonnenschein und trockene Wege hätten offensichtlich auch all diejenigen angelockt, "die sich kaum sehen lassen, wenn es Schmuddelwetter hat und eiskalt ist", befand Behnke.

32 Wandervereine wurden gezählt, die zum Teil mit Bussen angereist waren, etwa die Hälfte der Wanderer war mit der S-Bahn gekommen. Sie kamen aus Passau, Heilbronn, Traunreut, Königsbrunn, Oberviechtach und Würzburg, um nur einige Orte zu nennen, aber auch bis von Tirol und aus Holland. "Es ist ein Geben und eine Nehmen", erklärte der Vorsitzende, der aktuell 71 Mitglieder vertritt. Jedes Jahr organisiere die Wanderabteilung des MSF etwa zehn Busfahrten, auch ins benachbarte Ausland, und Dutzende mit dem Bayernticket, wenige mit Autos zu Wandertagen und andere Wandervereine machten es genauso. "Wir sind eine große Familie und jeder freut sich, den anderen zu treffen."

In der Schulaula hatte die Großfamilie denn auch die Möglichkeit ihr Wiedersehen bei Brotzeit, Kuchen und bei Melodien von "Otto - der Kötzer Spatz" zu feiern. Viele Teilnehmer sind laut Behnke "scharf auf den Stempel", den der MSF als Mitglied im Deutschen Volkssportverband (DSV) im Internationalen Volkssportverband (IVV) für die Teilnahme vergeben darf. "Noch drei Mal, dann habe ich 50 Einträge voll und bekomme das goldene Volkssportabzeichen", freute sich ein Wanderer aus Landshut und schob Reinhold Fritzenwanker die Karte zum Abstempeln hin. Andere bekamen vor Ort von der Bezirksvorsitzenden Marion Filser das bronzene oder silberne Abzeichen für zehn, 20 und mehr Teilnahmen. Eine 72-jährige Nürnbergerin legte ihr Kilometer-Wertungsheft vor und wurde für mehr als 25 000 gelaufene Kilometer mit einer Urkunde ausgezeichnet. Behnke denkt, dass er selbst mit seinen 74 Jahren seit 1970 etwa 75 000 Kilometer geschafft hat. Für den Olchinger Lothar Kurz sind Wanderungen "gut für den Körper, man bewegt sich in schöner Natur, kann Fotos machen und lernt nette gleichgesinnte Leute kennen".

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: