Olching:Acht Monate alt und schon in der Manege

Beim Circus Diabolo wirken alle vom Baby bis zum Großvater mit. Über die Weihnachtstage gastiert das Familienunternehmen in Olching. Wegen Corona dürfen aber nur 75 statt 500 Zuschauer in die Vorführungen

Von Franziska Schmitt, Olching

Der Circus Diabolo präsentiert seine neue Wintervorstellung auf dem Volksfestplatz von Olching. Dabei dürfen Kinder von drei Jahren an selbst in die Manege steigen und sich in den Zirkuskünsten ausprobieren. Vorstellungen finden von Donnerstag, 16. Dezember, bis Sonntag, 2. Januar statt.

"Wir haben unser neues Programm als fünfköpfige Familie allein entwickelt", sagt Zirkusdirektorin Mandy Frank. Die 29-Jährige ist Hochseil- und Bodenartistin. Ihr Gesang leitet durch die Vorstellung. Besonders stolz ist die dreifache Mutter auf ihre jüngste Tochter. Die acht Monate alte Leann könne bereits auf den Händen ihrer Eltern stehen. Somit darf sie auch mit in die Manege. Sohn Enrico sei mit gerade mal vier Jahren ein Allroundtalent und werde immer wieder für kleine musikalische und artistische Showeinlagen sorgen. Und Tochter June tritt gemeinsam mit ihrem Großvater Joshi Frank auf. Nachdem er mehrere Schlaganfälle erlitten hatte, wird er nach fünf Jahren erstmalig wieder als Clown in der Manege stehen.

Doch geht es der Zirkusfamilie nicht allein darum, ein spannendes Programm zum Zuschauen auf die Beine zu stellen. Es ginge auch darum, "Kindern kleine Erfolgserlebnisse zu ermöglichen, die sie mit nach Hause nehmen können", sagt Mandy Frank: "In unserer Manege dürfen sie jonglieren, auf dem Drahtseil balancieren und vieles mehr. Alles, was ungefährlich und leicht zu erlernen ist, dürfen sie ausprobieren." Hierbei werde selbstverständlich auf die Einhaltung der Hygienevorgaben geachtet.

Olching: Mehrfach-Hula-Hoop: Mandy Frank hat mit ihrer fünfköpfigen Familie ein Zirkusprogramm entwickelt.

Mehrfach-Hula-Hoop: Mandy Frank hat mit ihrer fünfköpfigen Familie ein Zirkusprogramm entwickelt.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Vor acht Jahren hat Frank gemeinsam mit ihrem Mann, der ebenfalls aus einer Zirkusfamilie stammt, den Zirkus von ihren Eltern übernommen. Die Idee für das interaktive Zirkuskonzept, das zudem ohne Tiere auskommt, hatte jedoch bereits Franks Großvater. Er habe damals beobachtet, dass immer mehr Kinder eine Tierhaarallergie haben, erzählt sie. Deshalb habe er angefangen umzudenken und sich gefragt, was den Kindern denn gut tun könnte. Die Antwort hat er in einem vorrangig artistischen Programm gefunden.

Das Artistenpaar Frank wurde in der Vergangenheit vor allem von Schulen und Kindergärten engagiert. Seit der Pandemie seien diese Auftritte nicht mehr möglich, sagt Frank. Deshalb versuche man sich nun mit öffentlichen Aufführungen über Wasser zu halten. Dabei sind die Einnahmen derzeit gering. Die Zuschauerzahl musste coronabedingt von 500 auf 75 Personen reduziert werden. Zugleich steigen die Ausgaben durch die Umstellung auf ein öffentliches Programm. "Wir haben unser letztes Geld in die Hand genommen, um den Winterzirkus auf die Beine zu stellen", sagt Frank. Zuletzt gastierte der Zirkus im September in Olching. Die Vorstellungen seien gut angenommen worden. Frank hofft nun, dass die Zirkusliebhaber sich nicht von der aktuell geltenden 2-G-Plus- Regel abschrecken lassen.

Olching: Auf dem Olchinger Volksfestplatz macht derzeit der Circus Diabolo Station.

Auf dem Olchinger Volksfestplatz macht derzeit der Circus Diabolo Station.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Circus Diabolo. Vorstellungen von Montag bis Donnerstag jeweils um 16 Uhr, freitags und samstags um 16 und um 19 Uhr. An Heiligabend, 24. Dezember, und Silvester, 31. Dezember, findet jeweils eine Aufführung um 14 Uhr und am Neujahrstag um 16 Uhr statt. Karten können telefonisch unter 01578/3594788 reserviert werden. Der Eintrittspreis liegt zwischen zehn und 18 Euro. Zuschauer können notfalls auch einen Selbsttest mitbringen und diesen vor Ort unter Aufsicht durchführen.

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