OB-Wahl 2014:Lämmle probiert's nochmal

Eine Chance hatte er schon, verpasste aber knapp die Stichwahl um das Amt des Oberbürgermeisters von Fürstenfeldbruck. Jetzt will der SPD-Stadtrat den ausscheidenden Amtsinhaber beerben.

Gerhard Eisenkolb

- Der SPD-Stadtrat Axel Lämmle will sich ein zweites Mal für das Amt des Oberbürgermeisters von Fürstenfeldbruck bewerben. Da Amtsinhaber Sepp Kellerer (CSU) in zwei Jahren aus Altersgründen ausscheidet, rechnet der Inhaber einer Fahrschule diesmal mit weit besseren Chancen als 2008. Damals kam Lämmle auf 19,4 Prozent der Stimmen, der nächstgelegene Mitbewerber Klaus Wollenberg (FDP/Parteifreie Brucker) schaffte 10,7 Prozent. Auch Wollenberg kann sich vorstellen, 2014 als dann 62-Jähriger ein letztes Mal für das höchste politische Amt in Fürstenfeldbruck zu kandidieren.

Der CSU-Ortsverband verfügt über drei Bewerber, die bereits öffentlich erklärt haben, das Erbe von Kellerer antreten zu wollen. Das sind die drei Stadträte Markus Droth, Andreas Lohde und Michael Piscitelli. Die Christsozialen haben sich intern auf einen Burgfrieden geeinigt, um den Ortsverband nicht ein zweites Mal wie vor Kellerers Nominierung vor 17 Jahren durch parteiinterne Machtkämpfe zu spalten. Diesmal ist die Fürstenfeldbrucker CSU bemüht, die Entscheidung möglichst lange hinauszuzögern. Wer sich vorzeitig öffentlich als Bürgermeisterkandidat positioniert, verschlechtert nur seine Chancen, nominiert zu werden. Laut Ortsvorsitzendem Hans Schillig, werden die 330 Mitglieder des CSU-Ortsverbandes am 28. Februar 2013 darüber entscheiden, welchem der drei Interessenten sie es zutrauen, das Rathaus zu verteidigen. An diesem Tag beginnt mit der Nominierung für die CSU der Kommunalwahlkampf.

Aus Altersgründen kann die BBV nicht mehr mit einem Spitzenkandidaten Jens Streifeneder, der 2008 auf 8,35 Prozent gekommen war, in den Wahlkampf ziehen. Bei der BBV gilt Klaus Pleil intern als Favorit. Gabriele Fröhlich von den Freien Wählern will sich noch nicht zu einer zweiten Kandidatur äußern. Die Architektin war 2008 als einzige Frau gegen Kellerer angetreten, 6,7 Prozent der Wähler hatten sich für sie ausgesprochen. Sie räumt ein, dass sich die FW bereits intern mit der Kandidatenfrage beschäftigen, zu einem Ergebnis sei man jedoch noch nicht gekommen.

Wollenberg hatte sich bereits dreimal für das Bürgermeisteramt in Fürstenfeldbruck beworben. Er hält eine Kandidatur diesmal wegen des anstehenden Wechsels für besonders interessant. Wegen seiner beruflichen Erfahrungen - der Professor der Hochschule München ist auf Regionalökonomie und Wirtschaftsförderung spezialisiert - könnte der Liberale, darauf verweist er, mit diesen Themen neue politische Schwerpunkte setzen. Auch die Fraktion der GUL (Grüne Unabhängige Liste) will wieder einen Bürgermeisterkandidaten ins Rennen schicken. Wie GUL-Stadtrat Reiner Dieffenbach erklärt, steht der Kandidat jedoch noch nicht fest. 2008 hatte Thomas Lutzeier 4,86 Prozent der Stimmen bekommen.

Axel Lämmle ist es vor vier Jahren fast gelungen, Sepp Kellerer in die Stichwahl zu zwingen. Er erzielte von allen Gegenkandidaten das beste Ergebnis. Kellerer musste 2008 sein Mandat gegen fünf Mitbewerber verteidigen. Trotz der großen Zahl an Mitbewerbern nahm der Oberbürgermeister damals mit 50,04 Prozent der Stimmen bereits im ersten Anlauf denkbar knapp die 50-Prozent-Hürde.

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