Olching:Stimmige Architektur, günstige Mieten

Olching: Das Wohn- und Geschäftshaus am Nöscherplatz.

Das Wohn- und Geschäftshaus am Nöscherplatz.

(Foto: Günther Reger)

Einweihung des neuen Geschäftshauses am Nöscherplatz mit sieben Wohnungen und einem Café.

Von Karl-Wilhelm Götte, Olching

Jede Viertelstunde gibt es laute Glockenschläge von Sankt Peter und Paul zu Kaffee und Kuchen. Das macht es noch gemütlicher im neuen Stadtcafé auf dem Olchinger Nöscherplatz. Das Café von Pächter Josef Schwalber ist im Erdgeschoss des neuen Wohn- und Geschäftshauses der Stadt angesiedelt. Oben drüber sind sieben Wohnungen entstanden, die im Zuge des staatlich geförderten Wohnungsbaus realisiert wurden und demnächst an Mieter vergeben werden, die bestimmte Einkommensgrenzen nicht überschreiten.

Die Mietobergrenze pro Quadratmeter - vor Abzug der einkommensabhängigen Zuschüsse - liegt bei etwa zwölf Euro. Das teilt Olchings Bürgermeister Andreas Magg (SPD) mit. Die sieben geförderten Ein- bis Dreizimmerwohngen am Nöscherplatz sind zusammen mit 31 anderen am "Großen Berg" an der Münchner Straße von der Stadt ausgeschrieben worden. "Das Bewertungsverfahren der eingehenden Bewerbungen um die Wohnungen läuft gerade", so Magg. Im September ist wohl mit einer Entscheidung zu rechnen. Jedenfalls werden die sieben Mieterinnen und Mieter am Nöscherplatz mitten in der Stadt wohnen und kurze Wege zu allen wichtigen Zielen haben. Knapp zwei Jahre hat der Bau des Gebäudes gedauert, das jetzt von Pfarrer Harald Sauer und Kaplan Robert Daiser offiziell geweiht und gesegnet wurde.

Olching: Blick in eine der Wohnungen und durchs Fenster auf die Kirche.

Blick in eine der Wohnungen und durchs Fenster auf die Kirche.

(Foto: Günther Reger)

Sechs Jahre nahm die Planung in Anspruch. Wie sollte ein Gebäude auf dem historischen Platz neben dem Kirchendenkmal Sankt Peter und Paul aussehen? Diese Frage beschäftigte das städtische Bauamt und den Stadtrat. "Es galt die Kirche baulich zu schützen", erläutert Rainhard Henzler, Projektleiter des Bauamtes. Das ist gelungen, nachdem die vierte Planungsidee von Bauamtschef Markus Brunnhuber alle Beteiligten überzeugte. Diese Idee knüpfte an die Fassade des einstigen Olchinger Kaufhauses Kahn an, das vorn am Nöscherplatz am jetzigen Standort des "Jeanshouse" residierte. Die markanten drei Gaubenschilder des neuen Gebäudes erinnern ebenfalls an das ehemalige Olchinger Kaufhaus.

Das Grundstück hatte die Stadt bereits 2001 erworben. Das damalige Gebäude beherbergte ursprünglich ein landwirtschaftliches Anwesen und später ein Fußbodengeschäft. Nach dem Abriss wurde die Fläche als Parkplatz genutzt. Vier Millionen Euro brutto hat das Haus gekostet. "Die genaue Abrechnung ist noch nicht erfolgt", erklärt Projektleiter Henzler, "aber wir dürften trotz ständig gestiegener Baukosten im Budget geblieben sein." Verzögerungen bei der Fertigstellung gab es immer wieder. So war die Beschaffung von Dachziegeln zwischenzeitlich ein Problem.

Seit Mitte Mai ist das Café bereits geöffnet. Das Angebot wird von den Olchingern - besonders an den Sonnentagen - gut angenommen. Auch eine öffentliche und barrierefreie Toilette steht allen Passanten zur Verfügung. Etwa 50 Meter von der Hauptstraße entfernt, bleiben die Café-Besucher vom Autoverkehr und Abgasen weitgehend verschont. Auch an diesem heißen Freitagnachmittag bleibt kaum einer der 80 Plätze draußen auf dem Platz unbesetzt. "Wir haben Aufenthaltsqualität und einen Treffpunkt geschaffen", sagt Magg.

Olching: Sepp Schwalber am Eisstand der Confiserie "Neßbach und Schwalber".

Sepp Schwalber am Eisstand der Confiserie "Neßbach und Schwalber".

(Foto: Günther Reger)

Konditor Josef Schwalber von der Confiserie "Neßbach und Schwalber" ist in Olching schon seit 1995 bekannt für schmackhafte Torten und Pralinen. Drinnen im neuen Gebäude - quasi für Regentage - hält er noch einmal 50 Sitzplätze auf Polstermöbeln bereit. Schwalber hat seine Produktions- und Backstube in der Johann-G.- Gutenberg-Straße in Olching und an der Olchinger Hauptstraße eine Konditorei mit Stehcafé betrieben, jetzt ist er an den Nöscherplatz gezogen. Seit 2005 verfügt Schwalbers Firma auch über eine Filiale im Brucker Einkaufszentrum Buchenau. Am Nöscherplatz ist das Café vorerst bis 19 Uhr geöffnet. Es gibt ein umfangreiches Frühstücksangebot und "kleine Küche" mit Snackkarte. Dazu gibt es eine Eisdiele. "Das Eis machen wir hier vor Ort", erklärt Schwalber. Zur Kühlung wird Grundwasser genutzt.

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