Süddeutsche Zeitung

Kommunalpolitik:Bürgermeister Magg lobt seine Stadt

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Beim Neujahrsempfang in Olching freut sich der Rathauschef über zurückgewonnene Freiheiten und Errungenschaften wie bezahlbare Wohnungen

Von Karl-Wilhelm Götte, Olching

Der Neujahrsempfang der Stadt Olching ist gut getimt. Bereits vor Wochenfrist hatte schon das Neujahrsglück in der Amperstadt Einzug gehalten. 1,4 Millionen Euro hatte die Deutsche Postcode-Lotterie an 425 Olchinger Gewinner verteilt und die Glücklichen samt Bürgermeister Andreas Magg auf dem Sportplatz jubeln lassen. Da kann der Rathauschef beim Empfang im Kom auch nur gute Laune verbreiten. Das schafft Magg, der 2023 in sein mittlerweile 16. Amtsjahr geht, an diesem Abend ganz leicht.

Bürgermeister Magg erinnert in seiner Rede nochmals an die Entbehrungen, die auch die 28 000 Olchingerinnen und Olchingerin unter Corona ertragen mussten und die nun endlich vorbei sind. "Eigentlich müssten wir täglich mit einem Dauergrinsen durch die Stadt hüpfen, allein schon deswegen, weil es wieder erlaubt ist, ohne Maske, ohne Abstand, wann wir wollen, mit wem wir wollen, und wohin wir wollen", erklärt Magg die neue Zeit. Auch eine Positivliste der Errungenschaften der letzten Zeit liest er vor: Allein knapp 40 neue barrierefreie und teils sogar behindertengerechte kommunale und bezahlbare Wohnungen, ein attraktives Stadtcafé, eine hochmoderne Schule, digitale Schulausstattung, Raumluftanlagen für perfektes Lernklima, neue Buslinien mit barrierefreien Haltestellen, hochmoderne Feuerwehrfahrzeuge... ja sogar übergroße Blumentöpfe." Und die Gewerbesteuer ist in seiner Amtszeit von unter fünf Millionen Euro auf über 13 Millionen Euro gestiegen.

Beim Olchinger Neujahrsempfang steht traditionell auch die Ehrung verdienstvoller Ehrenamtlicher im Mittelpunkt. Zunächst verabschiedet Magg jedoch den evangelischen Pfarrer Harald Sauer, der in diesem Jahr nach 24 Jahren in den Ruhestand gehen wird. Unter den Ehrengästen befindet sich Michael Manzau, der amtierende Box-Europameister im Schwergewicht der World Boxing Federation, "der sich nach einer schweren Erkrankung in das Leben und in den Ring zurückgeboxt hat", so der Bürgermeister. Sportler, Feuerwehrleute und viele Menschen, die im sozialen Bereich tätig sind, werden geehrt. Auch Ingrid Lang, die bereits 2008 die erste Tanzgruppe gründete und seit 2019 "Tanz mit! Bleib fit" leitet, erhielt für ihr 14-jähriges ehrenamtliches Engagement einen Blumenstrauß. Dazu spielt Florian Wagner auf dem Akkordeon.

Es kommen natürlich auch in diesem Jahr Herausforderungen auf die Stadt und deren klamme Kasse zu. Der Olchinger Feuerwehr-Kommandant Josef Gigl wartet schon seit einigen Jahren auf das neue Feuerwehrhaus in der Johann-G.-Gutenberg-Straße und auf die endgültige Entscheidung des Stadtrates. "Es wird in diesem Jahre eine Entscheidung geben", verspricht CSU-Fraktionschef Tomas Bauer auf Nachfrage der SZ. Es gelte jedoch noch einmal den Kostenplan zu überprüfen. Elf Millionen Euro für den dreigeschossigen Neubau ist dem Stadtrat zu teuer. Und das Dauerthema "Paulusgrube". Die Bebauung des städtischen Areals am Olchinger S-Bahnhof zieht sich schon mehr als zehn Jahre hin. Bauer ziemlich sicher: "Eine Grundsatzentscheidung wird es auch 2023 zur "Paulusgrube" noch nicht geben." 2020 hat sich auch eine Bürgerinitiative gegründet, die sich gegen eine Vermarktung des Grundstücks durch einen Investor ausspricht und kommunale Projekte dort bevorzugt.

Mit Problemen wollte sich Magg an diesem Abend verständlicherweise nicht beschäftigen. Er zitierte da lieber Karl Valentin: "Die Zukunft war früher auch besser" und eine chinesische Lebensweisheit: "Nicht der Wind, sondern das Segel bestimmt die Richtung." Aber erst einmal folgt auf das Lotterieglück im Januar endlich wieder das Faschingsglück Februar. Geld wird beim Faschingszug am Faschingsdienstag aller Voraussicht nicht verteilt, dafür fliegen wieder Bonbons und Gummibärchen für sammelnde Kinder auf die Hauptstraße. Olching Olau!

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