Neue Struktur für Polizei:Puchheim wird Germeringer Revier

Polizei Olching

Einige der Gröbenzeller Polizisten soll von 2019 an in der Olchinger Inspektion Dienst tun. Die Polizeiführung erhofft sich davon einen effektiveren Einsatz des Personals.

(Foto: Günther Reger)

Nach der Auflösung der Gröbenzeller Polizeiinspektion im Jahr 2019 werden die Zuständigkeitsbereiche der Ordnungshüter im Osten des Landkreises neu geregelt

Von Peter Bierl, Puchheim

Man könnte meinen, die Puchheimer CSU habe ihren guten Draht zur Polizei verloren. Während Fraktions- und Parteivorsitzende die Stadt noch als neuen Standort für ein Inspektion ins Spiel bringen wollen, hat das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord bereits entschieden: Die Inspektion in Germering übernimmt in zwei Jahren das Puchheimer Revier. Widerspruch kommt vom Zweiten Bürgermeister. "Es ist noch alles offen", versichert Rainer Zöller (CSU), der früher Bezirkspersonalrat bei der Polizei war.

Nach Angaben von Hans-Peter Kammerer, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord, soll die Polizeiinspektion Gröbenzell in einer ersten Phase 2019 aufgelöst und ihr Personal auf Germering und Olching aufgeteilt werden. Germering werde die Zuständigkeit für Puchheim und Eichenau, Olching für Gröbenzell übernehmen. Aus Sicht der Polizeiführung ist es effektiver, wenn im östlichen Landkreis in Zukunft zwei statt drei Inspektionen arbeiten. Die Zusammenlegung schafft Synergieeffekte, bei insgesamt knappem Personal lässt sich etwa der Schichtbetrieb leichter bewerkstelligen. Eine große Inspektion bringe mehr Sicherheit als zwei kleine, schreibt auch die Puchheimer CSU in ihrer Presseerklärung: Mehr Beamte könnten im Streifendienst eingesetzt und Personalausfälle ausgeglichen werden. Zöller verweist darauf, dass die Polizeiinspektion Dachau mit 120 Beamten den ganzen Landkreis abdeckt, in Fürstenfeldbruck gebe es künftig noch drei Inspektionen.

In einer zweiten Phase soll die Zuständigkeit für Gilching von der Polizei Germering auf die Inspektion Gauting übergehen. Damit würden sich die Grenzen der Inspektionen mit den Verwaltungsgrenzen der Landkreise decken. In der dritten Phase würden die Polizisten aus Olching mit den Kollegen aus Gröbenzell in einen Neubau ziehen. Die Gebäude in Olching, Gröbenzell und Gauting sind gemietet, die Polizeiführung favorisiert eigene Immobilien, in denen sie schalten und walten kann.

Dieses Drei-Phasen-Modell solle am Mittwoch den Bürgermeistern vorgestellt werden, sagte Kammerer. Das letzte Wort sei aber noch nicht gesprochen, betonte Zöller. Als erfahrener Ex-Polizist hält zwar auch er zwei Inspektionen für ausreichend. Er räumt als Experte auch ein, dass rein aus Polizeisicht Puchheim von Germering aus betreut werden könnte. Wie jedoch die Reviere aufgeteilt und wo die Olchinger Inspektion untergebracht werde, das sei völlig offen. "Wenn man in Gröbenzell oder Olching kein Grundstück findet, dann haben wir was in petto", sagt Zöller.

Die Puchheimer CSU ist weniger zurückhaltend. Sie fordert, dass Puchheim nicht der Inspektion in Germering zugeschlagen wird, nur Gröbenzell und Olching kämen in Frage. Alle Teile des Dienstbereichs sollten leicht erreichbar sein. "Die CSU sieht den optimalen Standort daher in Puchheim", schreiben Fraktionschef Thomas Hofschuster und Parteichef Markus Hammer in ihrem Antrag an den Stadtrat, der geeignete Grundstücke anbieten soll.

Der Pressesprecher des bayerischen Innenministeriums wollte sich zu den Neugliederungsplänen nicht äußern. Dabei ist Joachim Herrmann (CSU) doch der Dienstherr der Polizei. "Das ist nicht vom Innenministerium, sondern vom Polizeipräsidium angestoßen werden", hieß es. Zöller berichtete, dass Pläne für eine solche Zusammenlegung schon vor 20 Jahren diskutiert worden seien. "Aber aus politischen Gründen wollte keiner ran." Von der Umstrukturierung seien die Kommunen bereits vor einiger Zeit informiert worden, berichtet Zöller.

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