Süddeutsche Zeitung

Neue Spitze:Landrat setzt auf Maier

Amtsantritt des neuen Chefs der Kreis-Wohnbaugesellschaft

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Christoph Maier, 51, hat am Montag sein Amt als Geschäftsführer der "Wohnungsbaugesellschaft im Landkreis Fürstenfeldbruck" angetreten. Bereits am Wochenende war bekannt geworden, dass er am Freitag von der Gesellschafterversammlung, bestehend aus den Bürgermeistern der beteiligten Städte und Gemeinden und dem Landrat, einstimmig gewählt worden war. Nun gratulierte ihm Landrat Thomas Karmasin ganz offiziell.

Der in Türkenfeld wohnende Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion übernimmt das Amt ein Jahr nach Gründung der Gesellschaft von Emil Schneider (CSU). Maier, der sich als Berater professionell mit dem Kommunalen Wohnungsbau beschäftigt und diesen zum Leitthema seines letztlich gescheiterten Landratswahlkampfs im Frühjahr gemacht hatte, arbeitet ebenfalls ehrenamtlich - voraussichtlich in drei Jahren will er das Amt wieder abgeben.

Mag sich Karmasin auch viele Jahre gegen die Gründung einer solchen Wohnbaugesellschaft ausgesprochen haben, so betonte er nun, großes Interesse am Erfolg zu haben. Er gibt sich zuversichtlich, dass Maier der Richtige für den Job ist und das operative Geschäft in Schwung bringt - er setze "großes Vertrauen" in den promovierten Juristen. Mitte August hatte Karmasin telefonisch vorgefühlt, ob Interesse an der Aufgabe bestehe. Da war Maier gerade mit seiner Tochter auf dem Kinderspielplatz. Er fackelte nicht lange und sagte zu. Ihm sei bewusst, dass er sich das Vertrauen allen Parteien erarbeiten müsse - sitzen in der 17-köpfigen Gesellschafterversammlung doch größtenteils Bürgermeister der CSU und der Freien Wähler.

Karmasin und Maier sehen nun die Städte und Gemeinden in der Pflicht, bestehende Wohnungen, vor allem aber baureife Grundstücke einzubringen. Eigentum, Finanzierung und Verwaltung der Objekte sollen "vor Ort bleiben", die Gesellschaft will als Dienstleister unterstützen. So weiß Maier, welche Förderprogramme in Frage kommen und verfügt über ein gutes Netzwerk: Er kennt viele Leute in der Regierung von Oberbayern als Genehmigungsbehörde sowie in der bayerischen Bodenkreditanstalt. Zunächst aber will er bei Kommunen und Bürgern Überzeugungsarbeit leisten und das Bewusstsein schaffen, dass Wohnungsbau "einen Mehrwert" darstellt. Sieben Projekte, darunter mehrere des Landkreises, kommen für die Anfangsphase infrage. Losgehen könnte es mit dem "Züblinzwickel" in Gröbenzell: Auf 5500 Quadratmetern wären eine Kita sowie etliche günstige Mietwohnungen denkbar.

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Quelle:
SZ vom 29.09.2020
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