Süddeutsche Zeitung

Neue Bürgermeister (7):Neustart in Corona-Zeiten

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Martin Obermeier hat wegen des Virus viel Arbeit

Von Andreas Ostermeier, Egenhofen

Der Egenhofener Bürgermeister Martin Obermeier ist nicht neu in der Kommunalpolitik der Gemeinde, doch mit ihm kommt viel Neues in die Ortspolitik. Schließlich löst Obermeier Josef Nefele ab, der fast ein Vierteljahrhundert lang Bürgermeister von Egenhofen gewesen ist. Obermeier ist zudem der erste hauptamtliche Bürgermeister der Gemeinde. Neu ist auch die Wählergruppierung, mit der er in Rathaus und Gemeinderat eingezogen ist. Die Neue Liste (NLE) hat Obermeier gemeinsam mit politischen Freunden im vergangenen Jahr gegründet. Die NLE stellt vier der 16 Gemeinderatsmitglieder.

Auch für den 61 Jahre alten Obermeier ist einiges neu. Zwar hatte er als Gemeinderat schon mit der Verwaltung zu tun, doch für die Vorbereitung der Amtsübergabe und der ersten Sitzung des Gemeinderats am 11. Mai ist mehr Kontakt nötig als bislang. Und auch mehr Arbeit als früher, denn der Umgang mit der Pandemie und den Richtlinien für Abstand und Hygiene erfordert neue Lösungen. So wird der Gemeinderat beim erstmaligen Zusammentreffen nicht im Rathaus, sondern in der Mehrzweckhalle in Aufkirchen tagen. Denn die bietet, im Unterschied zum üblichen Sitzungssaal, genügend Platz, damit Kommunalpolitiker, Verwaltungsmitarbeiter und Besucher den Vorschriften gemäß Distanz wahren können. Auch die zweite Mai-Sitzung finde in der Mehrzweckhalle statt, sagt Obermeier.

Der Umgang mit dem Coronavirus beschäftigt Obermeier aber nicht nur in der Vorbereitung der Eröffnungssitzung. Auch über eine vorsichtige Öffnung des Rathauses machen er und die Verwaltung sich Gedanken. Wann es so weit sein wird, ist noch nicht klar, einige der Vorsichtsmaßnahmen stehen aber schon fest. So sollen Bürger nur nach Anmeldung mit Verwaltungsmitarbeitern sprechen können. Gespräche sollen nur unter Verwendung von Gesichtsmasken möglich sein, und im Gebäude muss der vorgegebene Mindestabstand eingehalten werden können. Obermeier ahnt bereits, wie der Beginn seiner Amtszeit aussehen wird: "Die ersten hundert Tage werden von Corona geprägt sein."

Dabei hat er sich für seine sechs Jahre als Bürgermeister doch anderes vorgenommen. Die Kommunikation im Ort möchte er verbessern, auch ein Ausbau der Radwege steht auf seiner Liste, ebenso wie eine Digitalisierung der Grundschule.

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Quelle:
SZ vom 02.05.2020
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