Neue Bleibe in Fürstenfeld:Ab in den Keller

Ein Vorschlag von Stadtrat Andreas Lohde könnte es dem Verein Subkultur erleichtern, im alten Schlachthof künftig nur noch Untermieter zu sein.

Wolfgang Krause

Ein Durchbruch ist es noch nicht, aber immerhin sind die Fronten nicht so verhärtet, wie es zuletzt erschien: Pirmin Müller vom Subkultur-Vorstand betonte am Dienstag, dass sein Verein sehr wohl bereit ist, sich mit dem Musik-Unternehmer Rüdiger J. Veith zu arrangieren, wenn dieser seine Hochschule der populären Künste im alten Schlachthof auf der Lände in Fürstenfeldbruck etabliert. Und CSU-Stadtrat Andreas Lohde brachte einen neuen Raum ins Spiel, den Subkultur zusätzlich bespielen könnte: den Keller unter dem Stadtmuseum in Fürstenfeld.

In einer E-Mail an die Fürstenfeldbrucker Stadträte hatte der Subkultur-Vorstand am Sonntag erklärt, dass der Verein "eine vertragliche Verbindung und Kooperation mit Herrn Veith" ablehnt. Veith und Lohde hatten dies als Verweigerung jeder Zusammenarbeit gedeutet. So war es laut Müller aber nicht gemeint. Er kann sich durchaus vorstellen, den bisher von Subkultur allein genutzten Konzertsaal künftig mit Veith zu teilen. Dieser sollte aber im Besitz oder zumindest unter Verwaltung der Stadt bleiben. Gastauftritte an 30 Abenden im Jahr, wie sie Veith angeboten hat, reichten Subkultur aber nicht.

Lohde, der sich stets für die Ansiedlung der Pop-Hochschule auf der Lände und dem gegenüberliegenden Stadtwerke-Areal eingesetzt hat, zeigte sich erleichtert über diese Klarstellung. "Mir wäre nichts wichtiger, als dass das zusammengeht", sagte er. Und machte am Dienstag einen Vorschlag, der es den jungen Kulturmachern erleichtern könnte, in den bisherigen Räumen künftig nur noch Untermieter zu sein: Zusätzlich zur Mitbenutzung des Konzertsaals und einem Büro- und Treffpunkt im alten Schlachthof könnte Subkultur eventuell den Keller unter dem Stadtmuseum für kleinere Veranstaltungen haben.

"Wenn in Fürstenfeld wieder ein Tupfer Jugendkultur Einzug hält, wäre das sicher nicht das Schlechteste", sagte Lohde.

Müller hat den Keller bei einer Begehung mit Kulturreferent Klaus Wollenberg (FDP) und Lohde gesehen und findet ihn als zusätzlichen Raum für kleinere Veranstaltungen "interessant". Allerdings stellte er klar, dass er aufgrund seiner Enge kein Ersatz für den alten Schlachthof ist. Auch eine Lagerung von Instrumenten und technischen Anlagen sei wegen der hohen Luftfeuchtigkeit nicht möglich.

Wollenberg (FDP) kann sich vorstellen, dass in dem Keller Konzerte mit hundert Zuhörern möglich sind. Er gab aber zu bedenken, dass dafür ein Umbau notwendig ist, der nach seiner Einschätzung 200 000 bis 400 000 Euro kosten würde. Denn der Keller hat zwar einen eigenen Eingang, für eine Nutzung als Konzertsaal wäre aber ein Notausgang notwendig, der eventuell im Zuge des ohnehin geplanten Museumsumbaus geschaffen werden könnte. Auch die Frage des Lärmschutzes sei noch zu klären.

Unabhängig von der neuen Idee glaubt Wollenberg, dass Subkultur und die private Hochschule unter einen Hut zu bringen sind: "Auch wenn es momentan ein bisschen schwierig ist, bin ich optimistisch, dass wir das hinbekommen."

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