Nahverkehr:Bahnhof Grafrath wird nicht barrierefrei

Der Bahnhof von Grafrath wird nicht barrierefrei, es gibt nicht einmal Pläne dafür. Das berichtete der Landtagsabgeordnete Herbert Kränzlein (SPD) nach einem Gespräch mit einem Vertreter der Deutschen Bahn AG. Grund dafür sei, dass das Unternehmen Stationen mit einer angeblich geringen Zahl von Fahrgästen nur dann umbaue, wenn es in einem Radius von 30 Kilometer im Umkreis keinen barrierefreien Bahnhof gebe. Mit den Haltestellen in Fürstenfeldbruck und Geltendorf sei dies jedoch der Fall, habe man ihm erklärt. "Das ist ein Armutszeugnis für eine zeitgerechte Infrastruktur", rügte Kränzlein. Für ihn ist das eine "weltfremde Sicht" auf potenzielle S-Bahn-Nutzer. Sowohl Gehbehinderte, Rollstuhlfahrer, Eltern mit Kinderwagen, Reisende mit schwerem Gepäck als auch die wachsende Zahl von alten Menschen sind dadurch gezwungen, einen längeren Weg mit dem Auto zurückzulegen, nur um in einen Zug zu steigen, der vor ihrer Haustüre hält. Der scheidende SPD-Abgeordnete hofft, dass das Thema Barrierefreiheit im neuen Landtag wieder Priorität bekommt. Nur so sei zu verhindern, dass die Staatsregierung und die Bahn AG mit ihrer Verweigerungshaltung durchkämen, sagte Kränzlein.

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