Nachspiel zu S-Bahn-Sperrung:Rüffel für Verkehrsbetriebe

Innenminister Joachim Herrmann rügt Kontrollen im Bus während der Sperrung der S 3.

Von Christian Krügel

Die Fahrscheinkontrollen in den Bussen des MVV während der Sperrung der S 3 vor drei Wochen haben ein Nachspiel. Im Auftrag der Bayerischen Eisenbahngesellschaft muss die Bahn nun gemeinsam mit den anderen Partnerbetrieben im MVV klären, wie in Zukunft kundenfreundlicher auf solche Extremsituationen reagiert werden kann. Das geht aus einer Antwort von Verkehrsminister Joachim Herrmann (CSU) auf eine Landtagsanfrage der Grünen hervor.

Die Abgeordnete Claudia Kamm hatte einen Vorfall aufgegriffen, der bei Fahrgästen aus Olching viel Ärger verursachte. Als Anfang Mai die S 3 wegen des Baggerunfalls im Olchinger Bahnhof nicht fuhr, nutzten viele Pendler den Bus der Linie 834, um zur S 4 nach Eichenau zu kommen. Dieser Bus verlässt aber kurz den Tarifring, so dass die normalen Monatskarten der Pendler dort nicht galten. Prompt fingen sie sich Verwarnungen von Kontrolleuren ein, die trotz der S-Bahn-Sperrung in den Bussen kontrollierten.

Offenbar zum Missfallen des Verkehrsministeriums. Denn bei solchen Störungsfällen "müssen sich die beteiligten Verkehrsun-ternehmen darüber abstimmen, inwieweit DB-Fahrscheine anerkannt werden". Im Olchinger Fall "ist dies nach den der Staatsregierung vorliegenden Informationen nicht durchgehend gelungen", heißt es in der Antwort Herrmanns. Deshalb müssen die Verkehrsbetriebe unter Federführung von DB Regio nun nacharbeiten: Die Bahntochter sei beauftragt worden, "die aufgetretenen Probleme mit den Partnerunternehmen im MVV nachzubereiten, damit hieraus Schlüsse für vergleichbare Fälle in der Zukunft gezogen werden können". Denn es "obliegt primär ihnen, kundenfreundliche Regelungen bei Abweichungen vom Normalbetrieb zu finden", ermahnt der Minister die Verkehrsbetriebe.

kc

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