Nach Regen und Tauwetter:Nur Zentimeter zum Hochwasser

Tauwetter und Regenfälle versetzen die Feuerwehren im Osten des Landkreises in Alarmbereitschaft. Obwohl sich die Lage aber bereits wieder entspannt hat, bleiben die Einsatzkräfte wachsam

Von Julia Bergmann, Fürstenfeldbruck

Das Tauwetter und der Regen der vergangenen Tage hat die Feuerwehren im Osten des Landkreis am Montag in Alarmbereitschaft versetzt. Angesichts schmelzender Schneemassen bereiteten sich einige Gemeinden auf ein drohendes Hochwasser vor. Obwohl sich die Lage mittlerweile wieder entspannt hat, bleiben die Einsatzkräfte wachsam. "Wir können nur von Tag zu Tag schauen", sagt der Eichenauer Kommandant Christian Weber. Auch wenn aktuell kein Regen vorhergesagt ist, könne sich das schnell wieder ändern. "Aber ich bin da sehr ruhig und gelassen", betont er.

Nach Regen und Tauwetter: In Eichenau bleibt nicht mehr viel Luft zwischen der Wasseroberfläche und einer der Starzelbach-Brücken. Die Feuerwehr rechnet aber damit, dass der Pegel in den kommenden Tagen wieder deutlich sinkt.

In Eichenau bleibt nicht mehr viel Luft zwischen der Wasseroberfläche und einer der Starzelbach-Brücken. Die Feuerwehr rechnet aber damit, dass der Pegel in den kommenden Tagen wieder deutlich sinkt.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

"Vorkehrungen getroffen haben am Montag vor allem Eichenau und Gröbenzell", sagt Kreisbrandrat Hubert Stefan. Dort waren die Pegel kleinerer Gewässer wie Starzelbach und Gröbenbach innerhalb kurzer Zeit stark angestiegen. Und auch die Olchinger Feuerwehr war am Montag damit beschäftigt, mobile Hochwasserschutzsysteme für den Ernstfall vorzubereiten. "Große Einsätze hat es im Landkreis aber nicht gegeben", sagt Stefan. "Die Lage war am Montag angespannt, aber noch nicht kritisch", sagt Markus Handelshauser, der stellvertretende Kommandant der Eichenauer Feuerwehr, der an diesem Tag federführend im Einsatz war. Im Süden der Gemeinde war der Pegel des Starzelbachs etwa so hoch gestiegen, dass nur noch wenige Zentimeter Spielraum zwischen Wasseroberfläche und einer der Brücken war. Zwei nahegelegene Straßenzüge seien von möglichem Hochwasser erfahrungsgemäß besonders gefährdet und so seien die Feuerwehrleute von 11 bis 21 Uhr im Dauereinsatz gewesen, um die Wasserstände engmaschig zu kontrollieren. Mittlerweile haben sich diese aber konsolidiert.

Olching Pegel Starzelbach Januar 19

Knapp unter 1,10 Meter steht der Pegel des Starzelbaches in Olching am Dienstag. Am Montag waren es noch gut zehn Zentimeter mehr.

(Foto: Feuerwehr Olching)

Ein ähnliches Bild zeigt sich in Gröbenzell. Auch dort hat die Feuerwehr am Montag ihr mobiles Hochwasserschutzsystem an den Gröbenbach verbracht, so dass im Ernstfall keine Zeit mit der Verladung und dem Transport verloren geht. Als Vorsichtsmaßnahme haben die Einsatzkräfte am Montagmittag auch einen Entwässerungsgraben an der Wendelsteinstraße abgepumpt. "Ab fünf Uhr morgens hat man aber gesehen, dass sich die Situation stabilisiert", sagt der Gröbenzeller Kommandant Christian Weirauch.

In Olching hat sich die Lage am Dienstag bereits wieder deutlich entspannt. Während der Pegel des Starzelbachs an einer der Messstellen am Montag bei 1,25 Meter gestanden hatte, waren es am Dienstag nur noch knapp unter 1,10 Meter. Das ist zwar immer noch bedeutend mehr als die durchschnittlich 60 bis 80 Zentimeter, dramatisch sei die Situation derzeit dennoch nicht, wie Kommandant Josef Gigl erklärt. "Wir beobachten jetzt aber weiter." Außerdem habe man in einer Zisterne im Bereich der Sommerstraße bereits eine Pumpe im Einsatz, die noch bis Donnerstag laufen soll, um die leidgeprüften Anlieger dort vor Schlimmerem zu schützen. Der Grundwasserspiegel ist dort ohnehin stets hoch. Die von den Feuerwehren vorbereiteten Systeme sollen in den einzelnen Gemeinden nun vorsorglich noch bis Ende der Woche liegen bleiben. Sollte sich die Wetterlage bis dahin nicht wieder verschlechtern, werden die Geräte abgebaut, um sie vor dem Frost zu schützen.

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