Süddeutsche Zeitung

Musikförderung:Schüler auf der Warteliste

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Alling will Kreismusikschule finanziell besser unterstützen

Von Manfred Amann, Alling

Die Kreismusikschule Fürstenfeldbruck hat in der Gemeinde Alling offensichtlich einen guten Partner, was nicht immer so war. In Zeiten knappen Geldes war mehrmals über die Höhe der finanziellen Beteiligung verhandelt worden und es hatte auch Kürzungen und Deckelungen gegeben. Bei einer Präsentation der aktuellen Struktur im Gemeinderat durch den Vorsitzenden, Eichenaus Altbürgermeister Hubert Jung, Geschäftsstellenleiterin Barbara Büche und Dirk Olbrich, musikalische Leitung, wurde nun einhellig weitere Unterstützung signalisiert. Und weil es eine dauerhafte "Warteliste" gibt, sprach sich Kulturreferent Max Brunner dafür aus, die finanzielle Unterstützung so zu erweitern, dass alle Bewerber Musikschul-Unterricht bekommen könnten. Nun wird geprüft, welche Mehrkosten Alling dann übernehmen müsste.

Die musikalische Ausbildung an Schulen habe allgemein abgenommen und komme zu kurz, obwohl Musikerziehung für die kindliche Entwicklung sehr förderlich sei, begründete Brunner seinen Vorschlag. Außerdem werde eine enge Zusammenarbeit mit der Blaskapelle Alling angestrebt, um Nachwuchs heranzubilden. "Wir sollten die Warteliste abbauen und allen Kindern, die unterrichtet werden wollen, die Möglichkeit geben, geförderten Musikunterricht in Anspruch nehmen zu können", so der Kulturreferent. Auch FW-Gemeinderätin Brigitte Naßl, die dem Kuratorium angehört, sprach sich für den Abbau der Warteliste aus, um alle Musikschüler fördern zu können. Dem stimmte auch Hermann Dejako zu. Wie Bürgermeister Frederik Röder (CSU) will er aber erst geklärt haben, welche finanzielle Zusatzbelastung auf die Gemeinde zukommen könnte. Es handle sich um eine freiwillige Leistung, die zu gewähren hinreichend begründet sein müsse, befand der CSU-Gemeinderat. FW-Kollege Werner Neumann führte überdies an, aus Gründen der Gleichbehandlung auch die Heinrich-Scherrer-Musikschule Schöngeising mit einzubeziehen, bei der Musikschüler aus Biburg und Holzhausen unterrichtet würden.

Wie die Leiterin der Filiale Alling, Veronika Rösch, informierte, werden derzeit 18 Schüler, manche schon seit 2009, über die "aktive Warteliste" unterrichtet. Dies bedeutet, dass deren Eltern bei den Musiklehrern Unterrichtsstunden direkt gebucht haben, privat abrechnen und keine finanzielle Unterstützung durch die Gemeinde bekommen. Um auch diese Schüler aufnehmen zu können, müsste allerdings zeitlich und personell aufgestockt werden. Derzeit sind laut Barbara Büche 73 Lehrkräfte engagiert. "Grob überschlagen" würde der gemeindliche Beitrag laut Kulturreferent Brunner von rund 16 500 auf etwa 23 700 Euro ansteigen. In Alling sind derzeit laut Veronika Rösch 99 Fächer von 89 Schülern belegt, es gibt also dabei etliche Doppel- und Mehrfachbelegungen. Instrumental- und Vokalunterricht von Klavier und Trompete über Gitarre und Querflöte bis Klarinette und Violine nehmen insgesamt 39 Schüler. Und in Ensembles eingebunden sind insgesamt 22 Kinder und Jugendliche.

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Quelle:
SZ vom 16.02.2018
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