Musikfestival:Feierstimmung an der Amper

Am Wochenende verwandelt die Subkultur den alten Schlachthof in Fürstenfeldbruck in eine große Open-Air-Bühne. 14 junge Bands, die meisten aus der Region München, sollen das Publikum gut unterhalten

Von Florian J. Haamann, Fürstenfeldbruck

Bruck: Subkultur Open Air

Schon am Nachmittag ist das Gelände meist gut gefüllt, so auch beim Auftritt der Band Lässing bei einem der letzten Festivals.

(Foto: Johannes Simon)

Es klingt erst einmal ungewöhnlich: Eine Blaskapelle als Opener auf dem coolsten Jugendmusikfestival des Landkreises. Doch genau dafür haben sich die Organisatoren des Subkultur- Open-Air in diesem Jahr entscheiden. Der erste Auftritt am zweiten Festivaltag, dem Samstag, gebührt dem Jugendblasorchester Fürstenfeldbruck. Es sei ein Zeichen dafür, dass die Subkultur auch ein Fan von Traditionen ist, heißt es von den Veranstaltern zu diesem doch eher ungewöhnlichen Schritt. Ansonsten wird es an diesem Wochenende bei Festival aber all das geben, was die treuen Besucher aus den vergangenen Jahren gewohnt sind.

Schon der erste Musiker am Freitagabend vereint vieles, wofür das Festival steht. Denn der Wiener Rapper "Fellowsoph" steht nicht nur für einen eigenen Stil abseits des Mainstreams, sondern mit seiner gerade laufenden Tour auch für Nachhaltigkeit: Zu seinen zahlreichen Auftritten auf verschiedenen Festival reist er nicht wie andere Musiker mit dem Auto, sondern mit dem Fahrrad. "Das finden wir von der Subkultur natürlich super und sehr sympathisch, denn auch wir legen viel Wert auf unsere Umwelt", sagt Pressesprecherin Madita Michl.

Bruck: Subkultur Open Air

Engagiert: Die Vorsitzende der Subkultur, Aline Pronnet im Gespräch mit Besuchern.

(Foto: Johannes Simon)

Dazu passend wird es Getränke nur aus Mehrwegbechern geben, die die Subkultur extra von einem regionalen Unternehmen mietet. Außerdem kann jeder Besucher auch einen eigenen Becher mitbringen und befüllen lassen. Strohhalme sind vom Gelände verbannt, Tickets gibt es nicht auf Papier, sondern nur als Stoffbänder und auch die eingeladenen, lokalen Foodtrucks sind angewiesen, möglichst Mehrweggeschirr zu verwenden. All das zeigt, dass der Umweltschutz nicht nur mitläuft, sondern ein zentrales Element des Gesamtkonzepts ist. Mit dem Hinweis drauf, dass ein Zigarettenstummel pro Liter reicht, um die Hälfte der Fische darin zu töten, bittet die Subkultur auf der Festivalhomepage sogar darum, keine Kippen auf den Boden zu werfen.

In erster Linie soll es an den beiden Tagen natürlich trotzdem um die Musik gehen. Bemerkenswert ist, dass außer dem Blasorchester heuer keine einzige Band aus dem Landkreis im Line-Up steht. Zwar legt am Samstagabend mit "Young Hoffi" ein Brucker DJ und am Freitagabend mit Matthias Schuell ein ehemaliger Fürstenfeldbrucker auf, ansonsten kommen alle Musiker von jenseits der Landkreisgrenzen. Dabei ist für jeden Geschmack etwas geboten, von etablierten Musikern bis hin zu Newcomer-Bands, von Funk über Indie, Rock und Pop bis zu Electronic Dance.

Eine interessante Kombination verspricht beispielsweise die Band "Swango" rund um das Münchner Rap-Urgestein Manekin Peace. Er wird begleitet von einem jungen Gitarristen und einem Stepptänzer. Viel los sein auf der Bühne dürfte bei "The Vibesbuilder", eine Newcomer-Band aus Schondorf, bei der zeitweise bis zu 14 Musiker gleichzeitig zu hören sind mit einer Mischung aus elektronischen Beats und klassischen Instrumenten wie Violine, Fagott und Gitarre. Es warten aber auch ruhigere Klänge, etwa mit der Münchner Songwriterin "Klimt", die mit ihren melancholisch angehauchten Stücken an Nora Jones erinnert, dabei aber einen ganz eigenen Stil entwickelt hat. Insgesamt sind es 14 Bands, die an den beiden Tagen auftreten.

Bruck: Subkultur Open Air

Platz ist natürlich auch für die Erholung zwischen den Konzerten.

(Foto: Johannes Simon)

Selbstverständlich wird es am Samstag vor der ersten Band auch wieder ein Unterhaltungsprogramm geben. Dazu gehört das traditionelle Völkerball-Turnier. Nach den bekannten Regeln treten Mannschaften aus fünf Mitspielern, mindestens zwei davon müssen Mädchen sein, die sich auch noch kurzfristig anmelden können, von 14 Uhr an gegeneinander an. Neu in diesem Jahr wird ein parallel stattfindendes Bier-Yoga angeboten. Geleitet wird es von der Vorsitzenden des Subkultur-Vereins, Aline Pronnet. Im vergangenen Jahr habe man das schon spontan mit ein paar Leuten gemacht und das sei so gut angekommen, dass man es nun offiziell ins Programm aufgenommen habe, verrät Pronnet. Geplant ist, gemeinsam einfache Yoga-Figuren zu machen, nur eben mit einem Getränk in der Hand. Langweilig wird es den Besuchern an diesem Wochenende also nicht werden.

Subkultur Open-Air, Freitag, 27. Juli, von 17.30 Uhr an und Samstag, 28. Juli, von 16.30 Uhr an; bereits um 14 Uhr beginnen Völkerball-Turnier und Bier-Yoga. Eintritt für beide Tage acht Euro, nur für den Samstag fünf Euro. Nur Abendkasse. Das komplette Programm gibt es online unter www.subkultur-ffb.de/open-air

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