München/Fürstenfeldbruck:Kraftquelle für Mitmenschen

Ursula Hasmiller-Berekas und Staatsministerin Melanie Huml.

Für ein langjähriges ehrenamtliches Engagement im Pflegebereich zeichnet Gesundheitsministerin Melanie Huml (links) die Fürstenfeldbruckerin Ursula Hasmiller-Berekas aus.

(Foto: Bayerisches Gesundheitsministerium)

Die Fürstenfeldbruckerin Ursula Hasmiller-Barekas wird für ihre Hospizarbeit mit dem "Weißen Engel" des Gesundheitsministeriums ausgezeichnet

Von Christian Lamp, München/Fürstenfeldbruck

Einen "Weißen Engel" hat die Fürstenfeldbruckerin Ursula Hasmiller-Barekas, 68, überreicht bekommen. Dieser ist eine vom Staatsministerium für Gesundheit und Pflege verliehene Auszeichnung für Personen, "die sich langjährig und regelmäßig im Gesundheits- oder Pflegebereich ehrenamtlich engagiert haben", wie es offiziell heißt. Als "sehr schön" bezeichnete Hasmiller-Barekas die Veranstaltung mit Staatsministerin Melanie Huml, bei der zu ihrer Überraschung auch Oberbürgermeister Erich Raff und der Vorstand ihres Klinikums, Alfons Groitl, anwesend waren.

Die ehemalige Journalistin engagiert sich seit 2008 als Hospizhelferin auf der Palliativstation im Klinikum Fürstenfeldbruck. "Aus tiefster Überzeugung", wie sie betont. Dort betreut sie schwerstkranke und sterbende Menschen, kümmert sich aber ebenso um die Angehörigen. Man müsse "erspüren", was die Patienten noch benötigen. Ob Körpernähe, Gespräche oder einfach nur Anwesenheit. Viele "sehr gute Gespräche" habe sie schon geführt, mit Patienten oder Angehörigen. Man gebe nicht nur bei dieser Tätigkeit - Arbeit will sie ihr Ehrenamt nicht nennen -, sondern bekomme auch etwas zurück.

Einen festen Tag pro Woche ist sie auf der Station, hilft aber je nach Bedarf gerne auch an anderen Tagen aus. Was vielleicht für Außenstehende belastend klingt, der alltägliche Umgang mit Sterben und dem Tod, ist für sie etwas Normales. Hasmiller-Barekas berichtet, dass sie mit viereinhalb Jahren ihre Mutter und mit 25 Jahren ihren Vater an Krebs verlor. Auch eine Freundin sei früh gestorben. "So hat mich das Thema eigentlich begleitet", sagt sie. Schon früh habe sie sich, notgedrungen, mit dem Sterben auseinandergesetzt.

Dabei ist sie zu dem Schluss gekommen, dass Sterben ebenso wie Geborenwerden etwas Natürliches ist, "was einfach dazugehört". Sich selbst bezeichnet sie als gläubige Person, aber das will sie nicht überbetonen. Auf der Palliativstation gebe es Atheisten, Buddhisten, Christen und Muslime gleichermaßen, und zu allen müsse sie den jeweils angemessenen Zugang finden. Menschenkenntnis sei das Wichtigste, sie versteht sich als neutrale Vertrauensperson am Ende des Lebens. So könnten Patienten vielleicht auch zu ihr über Dinge sprechen, mit denen sie ihre Familie nicht belasten wollen. Neben der Palliativstation hat Hasmiller-Barekas neun Jahre lang für die Caritas 15 Stunden pro Woche Demenzkranke betreut. Eine Patientin, das setzt sie in Anführungszeichen, betreut sie noch. Man versteht, wieso die Laudatio davon spricht, dass sie eine "Kraftquelle für ihre Mitmenschen" sei. Sie selbst erwähnt vor allem ihre Kolleginnen, die diese schwere Arbeit Tag für Tag machen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: