Am Pfingstmontag beteiligt sich die Furthmühle in der Gemeinde Egenhofen zum 24. Mal am deutschen Mühlentag und feiert zum 25. Mal ihr eigenes Mühlenfest. Während in der Mühle selbst die Sonderausstellung "Flora Fauna Furthmühle - unsere Heimat unsere Natur" mit Fotos der Naturfotografin Marie-Thérèse Ritz-Burgstaller gezeigt werden, lädt Ernst Schusser vom Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern nebenan zwischen 14 und 15 Uhr zu einem offenen Singen ein. Der 63-Jährige hat dafür eine ganze Reihe von Liedern rund um die Mühle, die Müller und das Mahlen zusammengestellt.
SZ: Wie viele Lieder werden Sie in einer Stunde mit den Besuchern singen können?
Schusser: Wenn vor allem Familien mit Kindern dabei sind kommen wir auf fünf. Wenn aber überwiegend Erwachsene da sind, können es auch zehn oder mehr werden.
Sind das alles bayerische Lieder?
Nich nur, wir haben für vergangene Mühlentagen viele Lieder gesammelt, es handelt sich meist um Volkslieder, die in ganz Deutschland, aber auch noch von Russlanddeutschen aus Kasachstan gesungen werden. Wie etwa "Es klappert die Mühle am rauschenden Bach". Wir haben auch Gstanzl auf die Aumüller-Leut' dabei.
Wie bringen Sie die Leute zum Singen?
Wer singen will, braucht dafür keine Ausbildung. Man muss eher sozial kompetent sein, um gemeinsam musizieren zu können. Wenn Kinder dabei sind, die nicht lesen können, binden wir sie mit auswendigem Singen ein, und sie dürfen auch im Takt stampfen oder klatschen. Das Volksmusikarchiv des Bezirks hat ja seit 1996 auch die Aufgabe der Volksmusikpflege, die vorher der Fanderl Wastl und danach Wolfi Scheck übernommen hatten. Unser Motto ist "Volkslieder für alle", also runter von der Bühne und hinein ins Volk. Ich stelle fest, dass bei den Singen oft grundschichtige Leut' dabei sind, auf dem Land wie in der Stadt.
Deutscher Mühlentag, Furthmühle, Egenhofen. Pfingstmontag, 5. Juni. 10 Uhr: evangelischer Gottesdienst; von 11 Uhr an: Kurzführungen durch die Getreidemühle; 13.30 Uhr: Waldspaziergang mit Förstern zum Thema Klimawandel.