Moorenweis:Nachwuchsarbeit

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Kinder und Jugendliche jeden Alters singen, wie hier bei dem Konzert vor einem Jahr, gemeinsam. (Foto: oh)

Kinder- und Jugendchöre treffen sich zum Singen

Von Isolde Ruhdorfer, Moorenweis

"Ich wollte nie erwachsen sein" - Das Lied von Peter Maffay passt wohl am besten zum Kinder- und Jugendchorsingen in Moorenweis. Das Stück wird aufgeführt vom Hennaberger Music Village Jugendchor. Genau wie bei den anderen elf teilnehmenden Chören singen dort nur Kinder und Jugendliche im Alter von etwa fünf bis 18 Jahren mit. Erwachsene dürfen hier höchstens dirigieren.

Das gemeinschaftliche Singen wurde 1994 vom damaligen Kreischormeister Norbert Steinhardt ins Leben gerufen. Bis heute wird es vom Sängerkreis Fürstenfeldbruck organisiert. Seitdem findet es jedes Jahr statt und jährt sich nun zum 25. Mal. "Da sind wir auch froh drüber", sagt der erste Vorsitzende des Sängerkreises, Herbert Klückers. Schließlich seien Kinder- und Jugendchöre die ideale Möglichkeit, um zukünftige Mitglieder für die Erwachsenenchöre heranzuziehen. Von den 28 Mitgliedschören des Sängerkreises hat lediglich die Hälfte ein Angebot für Kinder und Jugendliche. Mit Nachwuchsproblemen kämpfen aber die meisten. Junge Menschen für die Chormusik zu begeistern liegt Klückers deshalb besonders am Herzen. "Das ist das Allerwichtigste", sagt er. Denn: "Wenn ein Chor aufhört, reißt das ein Loch in die Dorfgemeinschaft." Wenn ihm von Nachwuchsproblemen berichtet wird, rät er immer: "Macht einen Kinder- und Jugendchor auf!" Bei jeder sich bietenden Gelegenheit spricht er das Thema an. "Nur so geht's", meint der leidenschaftliche Chorsänger. Natürlich bleibt nicht jeder, der einmal anfängt, ein Leben lang dabei. Vor allem Jugendliche verlassen den Chor oft wieder. "Dann haben sie andere Interessen", so Klückers. Die Mühe sei aber nicht umsonst: "Sie kommen wieder."

Besonders vorbildlich im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit ist Maisach. Dort gibt es für die ganz Kleinen die Fridolinküken, die etwas älteren Kinder sind Teil der Fridolinspatzen und die Jugendlichen singen in "Sound of Voices". Wird ein junger Sänger älter, rutscht er sofort in die nächste Gruppe, die seinem Alter angepasster ist. "Viele davon sind jetzt im Erwachsenenchor", so Klückers.

Er selbst sang schon als Jugendlicher im Schulchor mit. So entdeckte er damals die Vorzüge eines Chores. Er ist überzeugt: "Singen ist gesund." Es sei wissenschaftlich bewiesen, dass es das Wohlbefinden fördere. Das merkt der Chorsänger auch an sich selbst. Wenn ihn etwas belaste, komme er trotzdem immer ganz gelöst aus der Chorprobe. "Dann geht's auf einmal wieder", sagt er. Außerdem fördere das Chorsingen die Gemeinschaft. Nach der Probe gehen die Mitglieder nicht einfach nach Hause. Sie setzen sich noch zusammen, ratschen, tauschen sich aus. Obwohl vor allem bei den Kinder- und Jugendchören der Spaß und der soziale Aspekt im Vordergrund stehen, kommt die musikalische Qualität nicht zu kurz. "Wir stellen fest, dass das Niveau er Chöre in den letzten Jahren sehr gestiegen ist", sagt Klückers. Vor allem die Jugendchöre würden schon sehr "anspruchsvoll" musizieren. "Fast wie ein Erwachsenenchor", meint er.

Müsste Klückers selbst einmal ein Kind davon überzeugen, einem Chor beizutreten, dann würde er fragen: "Welche Musik hörst du gerne?" Und egal, welche Musikrichtung die Antwort wäre, würde er sagen: "Das kann man auch selbst machen. Man muss es nicht nur anhören."

Kinder- und Jugendchorsingen in Moorenweis, Samstag, 5. Mai, 16 Uhr, Mehrzweckhalle, Ammerseestraße 6

© SZ vom 04.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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