Mobilität:Mehr Tankstellen für E-Autos

E-Auto Tankstelle E-Tankstelle am Rathaus Germering

In Betrieb: An der Ladestation neben dem Zeit-Raum-Museum wird ein Auto mit Strom betankt.

(Foto: Matthias Döring)

Germering nimmt sich vor, über die vier bestehenden Ladestationen hinaus ein stadtweites Netz aufzubauen

Von Andreas Ostermeier, Germering

Gut einen Meter hoch, aber schmaler als eine Zapfsäule herkömmlicher Art ist die Stromtankstelle am Zeit-Raum-Museum nahe dem Germeringer Rathaus. Zwei Fahrzeuge können an dieser Stelle gleichzeitig Strom tanken. Deshalb sind die beiden Parkplätze an der Säule für Elektrofahrzeuge reserviert, deren Batterie aufgeladen werden muss. Einer der beiden Parkplätze ist besetzt, mithilfe eines Stromkabels sind Auto und Stromsäule verbunden. Ein Display blinkt, das Zeichen für einen Ladevorgang. Vom Fahrer des Wagens keine Spur. Dieser hat vielleicht im Rathaus zu tun, oder er nutzt die Tankzeit für Besorgungen, schließlich muss er nicht neben der Zapfsäule warten, bis die Batterie aufgeladen ist, wie das der Fahrer eines benzin- oder dieselgetriebenen Autos muss.

Vier solcher öffentlichen Stromzapfsäulen gibt es momentan in Germering. Neben der am Museum an der Domonter Straße finden sie sich auf dem Parkplatz vor der Stadtbibliothek, Landsberger Straße 41, am Freizeitzentrum, Bertha-von-Suttner-Straße 3, und vor einem achtgeschossigen Wohnhaus an der Tristanstraße 12 bis 14. Die Station vor der Stadtbibliothek ist die erste Stromtankstelle in Germering gewesen, seit dreieinhalb Jahren gibt es sie schon. Und in diesem Jahr sollen weitere Ladestationen errichtet werden. Vor allem in den Wohngebieten sollen nach dem Wunsch der CSU-Fraktion weitere Stromtankstellen errichtet werden, um die Anschaffung eines Elektrofahrzeuges interessanter zu machen.

Das Ziel sei, so heißt es in einem Antrag der Fraktion, eine möglichst flächendeckende Ausstattung mit Ladestationen zu erreichen. Den Kommunalpolitikern ist klar, dass es bereits eine ganze Reihe von Besitzern von Elektrofahrzeugen gibt, die ihre Wagen vor dem Haus aufladen. Doch diese besäßen Grundstücke oder Garagen, in denen die Autos aufgeladen werden könnten, hieß es. Durch die Aufstellung öffentlicher Ladestationen solle der Betrieb eines Elektrofahrzeugs auch jenen leichter gemacht werden, die auf eigenem Grund keine Ladestation für ein Elektroauto einrichten könnten, heißt es in der Begründung des Antrags.

Bestätigt sehen sich die Befürworter weiterer Ladestationen durch die Nutzung der bestehenden. Seit der Inbetriebnahme der vierten Ladestation im Oktober, hat die Firma Strom Germering insgesamt mehr als 500 Ladevorgänge gezählt. Der Energielieferant, der zu zehn Prozent der Stadt gehört, betreibt die Ladestationen. Er würde auch die Errichtung weiterer finanzieren. 10 000 bis 15 000 Euro kostet der Aufbau einer Zapfsäule nach Angaben des Unternehmens. Grundlage für die Aufstellung neuer Stationen ist eine Standortanalyse der Stadtwerke. In dieser werden Daten berücksichtigt, die sich auf die Dichte der Besiedelung oder vorhandene Gewerbebetriebe beziehen. Auch ob es Querparkplätze gibt, ist wichtig, denn diese sind als Tankplätze besonders geeignet. Um einen Ladevorgang zu starten, benötigt der Kunde eine RFID-Karte.

Neben der Mehrung der Ladestationen soll es noch eine weitere Neuerung geben. Laut Oberbürgermeister Andreas Haas soll auch die Abrechnung umgestellt werden. Bislang muss der Kunde pro Ladevorgang einen bestimmten Betrag bezahlen, egal wie viel Energie er getankt hat. Nach der Veränderung soll die Ladezeit Grundlage der Preisberechnung sein. Das ist nicht nur gerechter, sondern es könnte auch dazu führen, dass die Elektrofahrzeuge jeweils weniger lang an den Ladestationen stehen und somit schneller Platz machen können für den nächsten Kunden.

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