Mitten in Germering:Wakawa mit der SPD

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Im Rennen um die Gunst des Wahlvolks zählt Einfallsreichtum. So will der Kandidat Christian Winklmeier 600 Kilometer in seinem Wahlkreis laufen, um mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Der Bundesvorstand seiner Partei bedachte diese Idee mit einem Innovationspreis

Von Heike A. Batzer

So ein Wahlkampf kann eine anstrengende Phase sein. Schließlich gilt es, in kürzester Zeit möglichst viele bis dato auch unbekannte Menschen von der eigenen Person, den eigenen Ideen und den Verheißungen der Partei, der man sich angeschlossen hat, zu überzeugen. Im Rennen um die Gunst des Wahlvolks können die Wahlkampfstrategen ihren Einfallsreichtum kaum zügeln.

Einen eigenen Wahlkampfbus wie sein Pendant im Wahlkreis Fürstenfeldbruck/Dachau, Michael Schrodi, hat Christian Winklmeier nicht. Der 26-jährige Kandidat der SPD im Wahlkreis Starnberg-Landsberg-Germering ist noch jung genug, um zu Fuß zu gehen, und liegt damit ganz im Trend seiner Generation, der nachgesagt wird, sie fahre ohnehin nicht mehr so gerne mit dem Auto. "Walk & Talk" - 600 Kilometer nach Berlin" heißt Winklmeiers Kampagne. Der SPD-Bundesvorstand hielt diese neue Art der Fortbewegung für so genial, dass er sie mit einem Innovationspreis bedachte. Bis zum Wahltag am 24. September will Bewerber Winklmeier die Strecke von seinem Wohnort Gilching bis zum Bundestag in Berlin in seinem Wahlkreis zurückgelegt haben.

Schon Anfang Oktober hat er mit dem Laufen und dem Kilometerzählen begonnen. Zwei Münchner Halbmarathons gehören dazu, ebenso ein Trainingslauf mit dem SC Unterpfaffenhofen-Germering über zehn Kilometer vom Frühjahr sowie der zweitägige 50-Kilometer-Bavaria-Königsmarsch rund um den Starnberger See. Jetzt, wo der Wahlkampf auf seinen Höhepunkt zusteuert, will Winklmeier sich seinen Wahlkreis erwandern. An diesem Mittwoch steht erst Krailling auf dem Kalender, dann geht es weiter zum Sommerfest der Sozialdemokraten nach Germering, wo man Winklmeier um 18 Uhr am Jugendheim Rübezahl erwartet. Am Morgen darauf wird er zur Mittagszeit weiterziehen, zurück nach Gilching. Und weil sie gar so erfinderisch sind bei der SPD, haben sie ihrer Wahlkampfwanderung auch noch eine einprägsame Abkürzung egeben: Wakawa. Erinnert ein bisschen an den "Waka-Waka"-WM-Song der Sängerin Shakira. Vielleicht ist das sogar gewollt. "Waka Waka" war ja ein Hit.

© SZ vom 23.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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