Mitten in Germering:Einfach mal Danke sagen

Der Einsatz der Feuerwehrmänner darf nie als Selbstverständlichkeit gesehen werden. Wie wertvoll er ist, hat die Hagelwalze wieder einmal deutlich gemacht

Kolumne von Erich C. Setzwein

Es ist ein Post von vielen auf Facebook, doch in Germering spricht sich so etwas herum. Als am Pfingstmontag abends und in der Nacht die Martinshörner zu hören und die zuckenden Blaulichter der Feuerwehren aus der Stadt und den angrenzenden Gemeinden zu sehen waren, schrieb CSU-Bezirksrätin Gaby Off-Nesselhauf ein paar Zeilen und bedankte sich für die schnelle Hilfe nach dem Unwetter. "Sooo gut, dass es euch gibt!!!!"

Ja, es ist gut, dass es die Feuerwehren gibt, und ja, es sollte ihnen jeder schon mal vorab danken. Denn der nächste Hagelschauer kommt bestimmt, der nächste größere Schneefall, der die Dächer belastet, auch wieder. In Germering und all den anderen Gemeinden, die am Montag unter die Hagelwalze kamen, waren die Freiwilligen rasch zur Stelle, bewältigten Einsatz um Einsatz, um nach kurzem oder gar keinem Schlaf am Dienstag weiterzumachen. Dass dieser Leistung respektiert werden sollte, ist an dieser Stelle schon häufiger gefordert worden.

Doch so ganz scheint das bei manchen noch nicht angekommen zu sein. Bei den Autofahrern etwa, die auch mit weniger vorausschauender Fahrweise schon von Weitem sehen müssten, dass die Feuerwehr den weiteren Weg versperrt, weil sie ein Dach repariert. Da wird bis zur rot-weißen Pylone gefahren und erst vor dem Warnlicht Halt gemacht in der Hoffnung, sich doch noch an der großen Drehleiter vorbeimogeln zu können. Da wird laut im Auto geschimpft, weil nun ein Umweg in Kauf genommen werden muss.

Da sind aber auch die Arbeitgeber, die ihren Mitarbeitern ein schlechtes Gewissen einzureden versuchen, wenn diese sich ehrenamtlich engagieren. Die ihnen auch unmissverständlich drohen. Alle diese Gespräche gab und gibt es, keiner will aber die Firmen nennen, die nur den eigenen Nutzen für den Mitarbeiter sehen, aber nicht den, den er für die Allgemeinheit leistet. In Germering jedenfalls hätte es in den vergangenen beiden Tagen Gelegenheit genug gegeben, diesem Dienst für alle Respekt zu zollen.

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