Mitten in Fürstenfeldbruck:Medienvielfalt im City-Point

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(Foto: Salger)

Lebensmittel und Kosmetik sind das Standardangebot im Einkaufszentrum. Zwischendurch aber darf es auch Infomation, Bildung und Unterhaltung sein

Von STEFAN SALGER

Was gibt es doch nicht alles für große Medienhäuser in diesem Land. Geschichtsträchtige Namen, die man sich auf der Zunge zergehen lassen kann: Burda, Bertelsmann, Springer, Holzbrinck, City-Point. Ach, Sie kennen das Medienhaus City-Point nicht? Richtig, das in der großen Kreisstadt Fürstenfeldbruck beheimatete Haus hat sich bislang eher als Einkaufsparadies einen Namen gemacht. Da gibt's Aldi, Amper-Einkaufszentrum, die Drogerie Rossmann. Gut, ganz oben auf der Dachterrasse findet sich unter einer großen grünen Tafel mit der Aufschrift "Süddeutsche Zeitung" auch der lokale Ableger der Süddeutschen Zeitung, die zum Süddeutschen Verlag zählt, der wiederum mehrheitlich im Besitz des Medienhauses der Südwestdeutschen Medienholding ist. Steigt man nun wagemutig auf die Rolltreppe und lässt sich herab in die Niederungen des City-Points transportieren, dann steht man schon mal unvermittelt in einer unbekannten Welt konkurrierender Medienhäuser. Letztens bietet sich folgendes Bild: Neben der Kaffeemaschine des AEZ preist ein junger Mann die tollen Sportsendungen und Blockbuster des Abosenders Sky an (der einem Medienkonzern mit Sitz in Unterföhring gehört). Direkt gegenüber blockiert ein in grün-blau gehaltener Stand halb den Weg zum Bankautomaten der Sparkasse. Wer Geld abheben will, muss über "Merkurland", oder zumindest dran vorbei. In dem Landstrich, der zur Mediengruppe Münchner Merkur/tz gehört, können Probeabos geerntet werden. Mitten drin, gleich unten an der Rolltreppe, steht eine weitere Vertreterin eines weiteren Medienhauses. Nun gut, das sieht eher nach einem Kleinbetrieb aus, statt Abos gibt's das hier feilgebotene Magazin nur im Straßenverkauf. Von (rein geografisch gesehen) höherer SZ-Warte würden wir an dieser Stelle übrigens guten Gewissens vor allem diese Zeitschrift mit dem schwarz-weißen Titelblatt und dem roten Schriftzug "Biss" empfehlen. Profitiert deren Verkäuferin doch vom Verkauf jedes Exemplars der Obdachlosenzeitung viel direkter als ihre beiden Mitbewerber.

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