Mitten in Fürstenfeldbruck:Die Defizite der Drahtlostechnik

Selbst die beste Hightech stößt gelegentlich an ihre Grenzen. Dann helfen bewährte alte Methoden und eine durch nichts zu ersetzende Redaktionsassistentin

Von Stefan Salger

Früher gab es analoge Landkarten, um etwas zu orten, und Spielzeugautos oder Eisenbahnen zum Fernsteuern. Heute ortet man per Funk-GPS, und im digital vernetzten Haus lässt sich die Spülmaschine von Timbuktu aus ein- und ausschalten. Schöne neue Welt? Manchmal kommt die beste Hightech an ihre Grenzen! In solchen Fällen hat SZ-Redaktionsassistentin Monika Pfefferkorn ihren Auftritt. So auch am Montag um kurz nach 8 Uhr. Da ruft ein 37-jähriger Würzburger an und klagt ihr sein Leid. Am Wochenende hatte der Experte für Fliesen an einer Fachmesse im Veranstaltungsforum teilgenommen. Vor der Übernachtung im Hotel Fürstenfelder stattete er am Samstagabend noch der Innenstadt einen Besuch ab. Dort oder auf dem Heimweg wurden ihm Diensthandy und EC-Karte entweder gestohlen oder er hat sie schlicht verloren - was er dummerweise aber erst nach der Rückkehr nach Würzburg bemerkt. Mit seinem privaten Smartphone gelingt es ihm, das Diensthandy am Sonntag in Bruck zu orten - mehrmals, immer an derselben Stelle: Bullachstraße 18. Vor ihrem Umzug in den City-Point residierte dort die SZ-Redaktion, und die Adresse hat sich irgendwie unauslöschlich ins Internet eingebrannt.

Also hat der 37-Jährige am Montag Monika Pfefferkorn an der Strippe. Die bekommt Mitleid, steigt kurzerhand auf ihr analoges Fahrrad, um den mittlerweile verstummten digitalen Irrläufer zu suchen. Sie schaut in jeden Papierkorb, hinter jeden Gartenzaun und fragt auch noch beim neuen Mieter dieser Adresse nach, den Brucker Stadtwerken. Ergebnis: Nichts.

Was wir daraus lernen: Manchmal kommt zwar auch Analogtechnik an ihre Grenzen. Ohne die vermaledeite Wireless-Technik wäre das alles aber gar nicht erst passiert. Manchmal wünscht man sich deshalb das gute alte Telefon nebst langer Leitung und Wählscheibe zurück. Wer nun doch noch dieses Smartphone der Marke Samsung Galaxy findet oder die EC-Karte von Andreas K., der möge sich in der SZ-Redaktion melden. Wir können dann ganz altmodisch via Spiralkabeltelefon den Kontakt zum Würzburger Fliesenexperten herstellen.

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