Mitten in Fürstenfeldbruck:Besser als hundertprozentig

Die Stadtwerke machen bei der umweltfreundlichen Stromerzeugung eine überirdische Rechnung auf

Von STEFAN SALGER

Man kann es drehen und wenden, wie man will: Wenn ein Kuchen komplett aufgeschnitten und komplett verteilt und aufgegessen ist, dann ändert auch ein knurrender Magen oder größter Appetit nichts daran: Abgesehen von ein paar Krümeln ist nichts mehr zum Verteilen da. Solche langweiligen, irdischen Regeln gelten offenbar aber nicht für die Fürstenfeldbrucker Stadtwerke. Jüngstes Beispiel: Stadtwerkechef Enno Steffens ist besonders stolz darauf, dass die Stadtwerke ihren Strom umweltfreundlich erzeugen. Bei der Vorlage seines Beteiligungsberichts im Fachausschuss des Stadtrats übertrieb er aber erwiesenermaßen, wenn auch nur im Prozentbereich.

Auf Seite 18 des bereits im Juli 2016 vorgelegten Geschäftsberichts findet sich das Kuchendiagramm. oh (Foto: N/A)

Natürlich ist es sehr löblich, 42 Prozent mit Blockheizkraftwerken zu erzeugen, 19 Prozent mit Windkraft, ein Prozent mit Photovoltaik, 21 Prozent mit Wasserkraft und 21 Prozent mit Blockheizkraftwerken, die mit Biomasse betrieben werden. Genau so steht es übrigens auch auf Seite 18 des Geschäftsberichts für 2015. Und die Meisterleistung des kommunalen Energieversorgers ist dort auch noch in Form eines Kuchendiagramms anschaulich dargestellt. Aber dieser Kuchen ist nicht von dieser Welt. Addiert man seine Stücke, dann wird deutlich, dass die Stadtwerke bei der umweltfreundlichen Stromerzeugung das Plansoll übererfüllen und reif sind fürs Guinnessbuch der Rekorde. Sie haben sich mit 100 Prozent umweltfreundlicher Stromerzeugung das Maximalziel gesetzt - und übertreffen nun sogar dieses noch um vier Prozent. Einfach überirdisch.

© SZ vom 20.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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