Endlich Sommer! Es hatte zwar lange gedauert, bis er wirklich gekommen war, und einige hatten ihn auch längst abgeschrieben. Doch nun, wo für die Meteorologen schon wieder der Herbst begonnen hat, klettern die Temperaturen noch einmal auf sommerliche - so die Definition der Fachleute - 25 Grad und mehr. Besonders schön an dieser spätsommerlichen Phase: Im Gegensatz zu den Kapriolen im Frühjahr ist Petrus, oder wer auch immer dafür verantwortlich sein mag, nun besonders arbeitnehmerfreundlich: Das Wetter bleibt auch an den Wochenenden schön.
Was läge da näher, als jede Möglichkeit zu nutzen, die sich einem in diesem an Sonnen- und Sommertagen rar gesäten Jahr bietet, und einen Badeausflug zu unternehmen. Als Landkreisbewohner hat man die Wahl zwischen ein paar gut besuchten Freibädern und ein paar nicht weniger stark frequentierten Badeseen in Germering, Olching, Puch oder Emmering, alle mit Parkplätzen, Toiletten und Kiosken ausgestattet.
Oder man besucht eines der weniger bekannten und nicht als Badesee ausgewiesenen Gewässer - ohne zivilisatorische Annehmlichkeiten. Dort treffen sich nur Eingeweihte, die Lage ist ein gut gehütetes Geheimnis. Umso größer ist die Aufregung, wenn an solch einem Naturidyll plötzlich Fremde auftauchen. Woher kennen die den See? Wer hat sich verplappert? Derartige Gedankengänge beginnen dann. Wie jüngst, als ein völlig fremdes Pärchen an diesem geheimen Baggersee im Landkreis auftauchte. Die Gastfreundschaft der anderen hielt sich in Grenzen. Vielmehr verfielen die Anwesenden in einen Zustand der Schockstarre. Der hielt aber nicht lange an. Denn schnell war klar: Dem weiblichen Part der Neuen behagte so viel Natur gar nicht: Der Boden war zu hart, die Bucht zu klein. Die Ameisen erschienen in ihrer Schilderung wie eine Horde wildgewordener Raubtiere. Und als die Frau auf der Wasseroberfläche auch noch "Schmutz" entdeckte (man könnte es auch Blätter nennen), waren die Neuen ganz schnell wieder verschwunden.