Seit drei Jahren gibt Otto Sebald Basketball-Unterricht an den Germeringer Grundschulen. Lehrer ist der Mammendorfer nicht - Sebald verdient sein Geld als Systemadministrator. Nur weil sein Arbeitstag morgens um 5 Uhr beginnt und gegen 14 Uhr zu Ende ist, kann er die Nachmittage in den Sporthallen verbringen. Dort finden im Rahmen des Ganztagsprogramms der Schulen sogenannte Sport-AGs statt. In einer dieser Gruppen lernen Dritt- und Viertklässler, Basketball zu spielen. Otto Sebald () bringt es ihnen bei. "Es soll nicht nur eine Bewegungstherapie für die Kinder sein", sagt er. "Die Kinder sollen ein Gefühl für den Ball kriegen und das Spielerische kennen lernen." Das gehe sogar ziemlich schnell. Am Anfang fehle ihnen noch die Kraft in den Armen, doch schon nach ungefähr drei Wochen hätten die ersten den Dreh raus.
Otto Sebald ist Jugendleiter, Vorstandsmitglied und Trainer der U12 bei den Basketballern des SV Germering. Beim Schultraining bekommt er Unterstützung von Moritz Rudolph, der ein Freiwilliges Soziales Jahr bei der Basketballabteilung des Vereins macht. "Wenn ich es ganz alleine machen würde, wäre es zeitlich schon schwierig", glaubt Sebald. Der SV Germering will durch die Zusammenarbeit mit den Grundschulen Nachwuchsförderung für den Sport betreiben. Natürlich sollen sich dabei möglichst viele Kinder von Basketball begeistern lassen und anschließend beim SV weiterspielen. Das klappt - jedes Jahr sind es zwischen zehn und 15 Kindern, die von der Basketball-AG zum Sportverein wechseln. Dadurch kann der Verein inzwischen in jeder Altersklasse eine Jugendmannschaft stellen. "Für einen Ort wie Germering ist das sehr gut", ist Sebald zufrieden. Für den Club ist die Kooperation mit den Schulen sehr wichtig. Denn eigentlich machen die Ganztagsschulen den Vereinen das Leben schwer. Zwischen Schulende und Beginn der Trainingszeiten im Sportverein liegt nur wenig Zeit. Für die Kinder ist das stressig. Vor allem, wenn der Übertritt in weiterführende Schulen ansteht. "Wir können das Problem so halbwegs auffangen", erklärt Sebald.
Systemadministrator Otto Sebald bringt Grundschülern Basketball bei.
(Foto: Johannes Simon)An diesem Samstag wird die Schulmeisterschaft ausgetragen. Mit dabei sind die Mannschaften der drei Grundschulen sowie eine des SV Germering. Zwischen 70 und 80 Kinder nehmen teil. Seit Schuljahresbeginn hatten die kleinen Korbjäger der Kerschensteiner, der Kirchen- und der Kleinfeldschule ein oder zwei Mal in der Woche Training. "Die Atmosphäre beim Schulturnier ist etwas besonderes", sagt Sebald. "Da kribbelt es regelrecht." Titelverteidiger ist die Mannschaft der Kleinfeldschule, heuer kommen die Favoriten nach Sebalds Meinung aus der Kerschensteiner Schule. "Die haben zehn wirklich außergewöhnlich talentierte Spieler." Gegen 18.30 Uhr soll der Gewinner feststehen, der für ein Jahr den Wanderpokal mit in seine Schule nehmen darf.