Mein Tag:Arbeit in der Gemeinschaft

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Gestaltet künftig das religiöse Leben in Olching mit: die evangelische Pfarrerin Simone Oppel. (Foto: Simone Oppel/oh)

Simone Oppel ist die neue evangelische Pfarrerin in Olching

Von Lisa Severin

Die evangelische Kirchengemeinde Olching hat ein neues Mitglied: Die 30-jährige Simone Oppel. Als neue Pfarrerin der Gemeinde wird sie künftig das religiöse Leben dort mitgestalten. Und so haben die Kirchenmitglieder heuer gleich doppelten Grund zur Freude: Denn nicht nur der Zuwachs kann gefeiert werden, sondern auch das 500. Jubiläum der Reformation. "Die Impulse Luthers gelten heute ja immer noch ," sagt Oppel (). "Die Kirche stellt einen Gegenpol zur Konsum- und Leistungsgesellschaft dar. Gerade die Fragen nach dem Sein und dem eigenen Ich treten in den Mittelpunkt. Meine Message: Genau so wie du bist, so bist du perfekt." Ihre selbstbewusste Grundhaltung entwickelte sie schon in jungen Jahren, genauso wie für sie schon als Teenager feststand, dass sie Theologie studieren will.

Mit 16 Jahren reiste sie dann mit einer Freundin in das französische Örtchen Taizé, das jedes Jahr Zehntausende Gläubige anlockt. Diese bereichernde Reise habe ihre Lebenseinstellung und Haltung grundlegend verändert. "Ich wollte schon immer viel mit Menschen zu tun haben. Nach dem Abitur war klar: entweder Psychologie, Lehramt oder evangelische Theologie. Und es wurde letzteres." Das Studium dauert 12 Semester, danach folgen das erste Examen und zweieinhalb Jahre Praxis. Anschließend wird das zweite Examen geschrieben und mit großen Schritten geht es dann ins Berufsleben und direkt in zur erste Pfarrstelle - bei Oppel ist es nun Olching.

"Ich habe mir diesen Studiengang ausgesucht, weil er im Grunde genommen die anderen beiden, Psychologie und Lehramt, mit einschließt. Ich habe immer Menschen um mich herum, ob jung oder alt. Predige, organisiere und unterrichte zudem Religion an Schulen. In der Kirche ist mir ein breites Spektrum geboten, von der Taufe bis hin zur Beerdigung". Simone Oppel ist stolz auf ihre Tätigkeit. Doch nicht nur die Theorie hat sie zu dem Menschen gemacht, der sie heute ist. Sie studierte in Erlangen, es folgten längere Aufenthalte in Jerusalem und Tübingen. "Gerade als Pfarrerin ist es doch erwünscht, sich viele Meinungen zu holen, viele Orte zu sehen und verschiedene Dinge zu erleben. Das prägt."

Neben dem Job als Pfarrerin und zugleich Religionslehrerin hat Oppel noch eine dritte Aufgabe: die Konfirmanden- und Jugendarbeit. Schon als sie selbst noch ein Teenager war, hatte sie eine starke Verbindung zur Religion. Heute betreut sie die jungen Menschen selbst. "Gerade bei Jugendlichen wird die Religion noch mehr hinterfragt, als bei Erwachsenen. Sie sind offen und denken über vieles nach." Die Annahme, dass die Jugend von heute nichts mehr mit Religion am Hut habe, stimme so also nicht. Insgesamt freue sich die junge Pfarrerin aus Oberfranken auf die kommende Zeit. "Ich wurde sehr gut in die Kirchengemeinde aufgenommen und freue mich darauf, Teil des Teams zu sein." Für Oppel sei ganz besonders die Arbeit in der Gemeinschaft wichtig. Teil eines Ganzen zu sein, das sei ihre Devise. "Die Wörtchen Herzlichkeit und Freundlichkeit treffen sehr gut auf meine neugewonnene Gemeinde in Olching zu", sagt sie.

Sonntag, 19. März, Festgottesdienst und feierliche Ordination, Erlöserkirche Fürstenfeldbruck, 15 Uhr

© SZ vom 17.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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