Mehr Arbeitsplätz, mehr Wohnungen:Olching wächst weiter

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Die Stadt weist nicht nur Gewerbegebiete aus, auch beim Wohnungsbau tut sich viel: Auf dem 50 000 Quadratmeter großen Mannesmann-Gelände sollen Häuser mit bis zu 187 Wohneinheiten entstehen

Erich C. Setzwein

- In Olching scheint das Wachstum ungebremst voranzugehen. Während an der Johann-G.-Gutenberg-Straße das Gewerbegebiet gerade erweitert und in Geiselbullach gerade ein neues im Entstehen begriffen ist, wird auch die Zahl der Wohnungen immer größer. So soll im kommenden Jahr mit dem Bau von Häusern auf dem über 50 000 Quadratmeter großen Mannesmann-Grundstück begonnen werden. Für bis zu 187 Wohneinheiten ist Platz auf dem Gelände, das von der Mannesmann-Nachfolgerin Vodafone jetzt an die Münchner Baufirmen Concept Bau Premier GmbH und die Wowobau GmbH verkauft worden ist.

Noch stehen im künftigen Wohngebiet die Fabrikhallen von Mannesmann. Im Kürze sollen sie abgerissen werden.  (Foto: Johannes Simon)

Olching sieht sich schon seit einigen Jahren einem immensen Zuzugsdruck ausgesetzt, den es teilweise auch selbst mitverursacht hat, als das Neubaugebiet Schwaigfeld auf den Flächen des Wittelsbacher Ausgleichsfonds entstand. Wenn nun das Industriegebiet an der Max-Reger-Straße zu einem Wohngebiet umgewandelt wird, könnte ein Teil der großen Nachfrage nach Häusern befriedigt werden. Vor allem die im Umland so begehrten Doppelhaushälften sollen gebaut werden, laut Bebauungsplan 40 an der Zahl. Ebenso wie die 17 möglichen Einfamilienhäuser werden die Doppelhäuser zweigeschossig gebaut werden können. Vorgesehen sind aber auch zehn dreigeschossige Mehrfamilienhäuser. Concept Bau und Wowobau stellen sich vor, insgesamt 20 000 Quadratmeter Geschossfläche zu realisieren, wobei die Concept Bau nach den Worten von Manuela Börner 75 Wohneinheiten bauen wird, den Rest übernimmt die Wowobau.

"Es soll eine lockere Bebauung sein, man soll Platz haben", sagt der Olchinger Bürgermeister Andreas Magg (SPD). So sei man auch den notwendigen Bebauungsplan angegangen, zusammen mit der Verwertungsgesellschaft von Vodafone, die das Gelände der früheren Mannesmann Leichtbau abwickelte. "Wir haben intensiv geplant, wir wollten kein zweites Schwaigfeld", sagt Magg. Es sollte eine Mischung aus Familienhäusern und Geschosswohnungsbau werden, "wir wollten eine Mischung hinbekommen". Wegen der nur wenige Meter vom Baugebiet entfernten Bahngleise der am stärksten befahrenen Strecke Bayerns werde es einen "umfassenden Lärmschutz geben", verspricht Magg. Auch für die Baufirma stelle der Lärm von der Bahnlinie kein Problem dar, hieß es.

Welche Formulierung sich die Verkäufer einfallen lassen werden, um diesen Nachteil zu verschleiern, ist noch nicht bekannt, schließlich sollen nach den Worten von Manuela Börner die Werbetrommeln erst Ende des Jahres gerührt werden. Im Frühjahr, sagt die Immobilienexpertin schon, würden die die Doppelhaushälften gebaut, im Herbst die Geschosswohnungen. Der Bebauungsplan steht laut Magg im Landratsamt zur Genehmigung an, bei den Münchner Baufirmen befindet man sich jetzt noch in der Planungsphase. Ob und wenn ja, wann 2014 die ersten Bewohner einziehen können, ist noch nicht terminiert, fest steht aber, dass sie und alle anderen Olchinger es künftig leichter haben werden, zum Olchinger See zu kommen. Der Geh- und Radweg zwischen Grundstück und Bahnlinie wird gebaut, eine alte Forderung wird endlich eingelöst. Das Bauprojekt hat den Namen "Stadt Land See" bekommen.

Während die alten Mannesmann-Hallen abgerissen werden und Platz gemacht wird für Neubauten, bleibt ein älteres Gebäude bestehen. Es gehört der Gemeinde und beherbergt den Kindergarten der Elterninitiative sowie das Jugendzentrum - beides Einrichtungen, die zu den weichen, aber sehr gesuchten Standortfaktoren gehören.

© SZ vom 27.09.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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