Mehr Anmeldungen als im Vorjahr: Publikumsmagnet

Ihrer Fantasie lassen die Wagenbauer freien Lauf, wenn sie am Olchinger Faschingszug, wie hier im vergangenen Jahr, teilnehmen wollen.

(Foto: Johannes Simon)

Der Olchinger Zug ist bei Besuchern wie Wagenbauern besonders beliebt

Donald Trump wird natürlich in diesem Jahr dabei sein und ein Wagen mit dem Titel Zirkus Berlin. So viel verrät Michael Maier, der seit acht Jahren den Olchinger Faschingszug, den mit mehr als 25 000 Besuchern größten in ganz Oberbayern, organisiert. "Olching ist ein Highlight für jeden Wagenbauer", sagt er. Das macht den Zug so besonders. Denn die Gruppen, die teilnehmen, geben sich jedes Jahr ganz besonders große Mühe. In diesem Jahr stellen die Olchinger sogar einen neuen Rekord auf: bisher haben sich schon 32 Wagen angemeldet. Manche kommen sogar aus Dachau und Aichach-Friedberg nach Olching. Im vergangenen Jahr waren es "nur" 28. Maier rechnet auch damit, dass sich noch einige Kurzentschlossene in letzter Minute melden.

Neben der großen Weltpolitik wird beim Gaudiwurm, der am Faschingsdienstag durch die Feurs- und Hauptstraße führt, traditionsgemäß auch die Lokalpolitik auf die Schippe genommen. Etwa vom Motorsportclub Olching, die den ersten Platz unter den Wagen in den vergangenen vier Jahren für sich gepachtet hatte. Die Querelen um den Vogelpark oder FW-Fraktionsvorsitzender Ewald Zachmann als der "Bremser" kommunaler Projekte: kaum ein Thema, das die Truppe in den vergangenen Jahren nicht motiviert hätte, besonders ausgefeilte und farbenfrohe Kunstwelten zu erschaffen. Doch ob sie ihren Titel auch in diesem Jahr verteidigen können, bleibt bei der ambitionierten Konkurrenz spannend.

"Seit etwa zehn bis 15 Jahren achten wir ganz besonders darauf, dass wir schöne und qualitativ hochwertige Wagen bekommen", sagt Maier. Allerdings bewertet das Faschingskomitee nicht nur Äußerlichkeiten, sondern auch das Verhalten der Gruppen. "Wichtig ist und auch, wie die Gruppen kostümiert sind, was sie auf den Wagen machen und ob auf den Wagen Faschingsmusik gespielt wird", erklärt er. "Wir sind ja ein Faschingszug und nicht die Love-Parade", sagt Maier. Und natürlich nehmen auch heuer wieder zwischen zwölf und 15 Fußgruppen am Zug teil. Auch sie werden von den Mitgliedern des Faschingskomitees bewertet.

Während sich der Zug von 14 Uhr an durch Feurs- und Hauptstraße zieht, am Roßhaupterplatz wendet und sich schließlich am Josef-Kistler-Ring auflöst, gibt es auf der Bühne am Nöscherplatz ein abwechslungsreiches Showprogramm zu sehen. Auftreten werden dort von 14 Uhr an unter anderem das Olchinger Männerballett, die Gruppe Spirit of Motion, die OTF-Kids und viele andere Garden.

Bis der Faschingszug am Dienstag endet, werden Maier und das Organisationsteam unter Anspannung stehen. "Jetzt geht die heiße Phase los", sagt er. In Olching ist zwar in den vergangenen Jahren alles friedlich geblieben, aber man wisse eben nie. Wichtig ist den Veranstaltern etwa, dass die Gäste verantwortungsvoll mit Alkohol umgehen und dass Kinder auf den Gehwegen bleiben und nicht unter den Wagen nach Bonbons suchen "Wir haben doch eine sehr große Verantwortung", sagt Maier, "und wir wollen das alles bestmöglich machen." Aber Maier wird den Faschingszug auch genießen. "Das ist der Moment, in dem man die Früchte dessen sieht, was man das Jahr über vorbereitet und gearbeitet hat."

Faschingszug Olching, Faschingsdienstag, Beginn: 14 Uhr, Feurs- und Hauptstraße.