Wohnen:Rettung in Sicht

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An der Möwenstraße in Moorenweis sollte ein Seniorenwohnprojekt entstehen. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Die in finanzielle Schieflage geratene Wohnungsbaugenossenschaft Maro hat die erforderlichen vier Millionen Euro beisammen. Ob die Pläne in Moorenweis realisiert werden können, bleibt dennoch fraglich.

Von Manfred Amann, Moorenweis

Die Genossenschaft für selbstbestimmtes und nachbarschaftliches Wohnen (Maro), die unter anderem in Moorenweis große Pläne hatte, aber in finanzielle Schieflage geraten war, konnte offensichtlich vor einer Zerschlagung gerettet werden. Ob sich das geplante Engagement der Genossenschaft in dem Dorf im Westen des Fürstenfeldbrucker Landkreises allerdings fortsetzen lässt, ist laut Vizebürgermeister Rudi Keckeis (Bürgervereinigung), „eher unwahrscheinlich“.

Maro wollte auf einem unbebauten Gemeindegrundstück in Moorenweis eine Tagespflegeeinrichtung für Senioren, eine Demenz-Wohngemeinschaft sowie 14 Mehrgenerationen-Wohnungen errichten. Wie der Vizebürgermeister unlängst erklärte, hatte die Gemeinde nach dem „für uns überraschenden Bekanntwerden“ der drohenden Insolvenz, die Zusammenarbeit mit Maro eingestellt und seine Fühler „mit Erfolg“ nach anderen Investoren ausgestreckt, so dass eine Wiederaufnahme der Maro-Pläne „schon aus Gründen der Zeitverzögerung“ kaum mehr möglich sein dürfte. Wie Alex Dorow, für den Stimmkreis Landsberg am Lech/Fürstenfeldbruck-West zuständiger Landtagsabgeordneter der CSU, nun mitteilt, hat Maro „die entscheidende Hürde genommen“. Nach monatelangem Zittern sei klar, dass es der Genossenschaft gelungen sei, rechtzeitig vor Ablauf der Frist die mindestens erforderlichen vier Millionen Euro auf das Treuhandkonto einzuzahlen. „Ich bin unglaublich erleichtert über diesen Erfolg. Die Initiative der CSU-Abgeordneten, sogar mit persönlicher finanzieller Beteiligung, habe alle Kräfte mobilisiert, um Maro erhalten zu können“, erklärt Dorow. Jetzt komme es darauf an, das Modell zukunftsfest zu machen“.

Vor wenigen Tagen hatte noch ganz anders ausgesehen, so dass die Fraktion der Grünen im Bayerischen Landtag den Verantwortlichen in der Staatsregierung vorwarf, sich offensichtlich aus den Insolvenzverhandlungen raushalten zu wollen, statt ihre staatlichen Hilfsmöglichkeiten auszuschöpfen. Gabriele Triebel, Stimmkreisabgeordnete der Grünen und stellvertretende Vorsitzende des Bildungsausschusses im Landtag, beklagte, dass die Staatsregierung nur eine Bürgschaft von etwa fünf Millionen Euro abgeben müsse, um Maro zu retten.

Insgesamt unterhält die Maro-Genossenschaft mit Sitz in Ohlstadt verteilt auf Bayern, Schwerpunkt Großraum München, rund 300 Wohnungen für ihre Mitglieder, wobei die meisten davon über die Wohnraumförderung Bayerns finanziert wurden. Laut Dorow waren die CSU-Abgeordneten unter der Federführung des haushaltspolitischen Fraktionssprechers Josef Zellmeier und der wirtschaftspolitischen Sprecherin Kerstin Schreyer „intensiv“ damit beschäftigt, die nun vorliegende Lösung zu finden. Wir haben mit Ministerien gesprochen, Kontakte vermittelt, Ideen eingebracht und zum Schluss sind sogar einige Kolleginnen und Kollegen selbst MARO-Genossen geworden“, berichtet der CSU-Abgeordnete. Nun soll am 14. November in einer Mitgliederversammlung der Insolvenzplan vorgestellt und der Fortführungsbeschluss gefasst werden. Dieser Beschluss und der Gläubigerausschuss müssten den Insolvenzplan dann noch billigen, damit dieser noch heuer beim Amtsgericht eingereicht werden könne. „Dann liegt es am Gericht, die Fortführung der Genossenschaft im ersten Quartal 2025 zu bestätigen“, so Dorow.

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