Mammendorf:Ziel Energiewende

Mammendorf prüft Versorgung durch Fernwärme

Von Manfred Amann, Mammendorf

Auf dem Weg zur Energiewende nimmt Mammendorf mit dem Windrad, mit Flächenphotovoltaik- und Biogasanlagen eine Vorreiterrolle ein. Während bereits über eine weitere Windkraftanlage im Gemeindebereich verhandelt wird, um noch mehr Strom gewinnen zu können, soll nun auch der Verbrauch von Wärme für öffentliche Gebäude und Wohnhäuser soweit möglich nach und nach auf die Nutzung erneuerbarer Energien umgestellt werden. "Bei der Stromerzeugung sind wir schon gut dabei, bei der Versorgung mit Wärme sieht es jedoch nicht so gut aus", führte Altbürgermeister Johann Thurner in der jüngsten Ratssitzung zur Begründung eines Antrages der Bürgergemeinschaft (BGM) an. Danach soll die Machbarkeit verschiedener Fernwärmprojekte geprüft werden, "um in Richtung Energiewende voranzukommen", wie es im Antrag heißt.

Im Gemeinderat stieß der Antrag auf positive Resonanz. "Die Idee ist sehr gut, wir können so unsere Vorbildfunktion weiter ausbauen", sagte Vizebürgermeister Peter Muck (CSU). Thomas Holzmüller (FW) regte an, darüber nachzudenken, ob man die verschiedenen Aktivitäten der Gemeinde in Richtung Energiewende und Klimaschutz nicht einem kommunalen Unternehmen, zum Beispiel einer "Energiegenossenschaft" übertragen solle. Wie Thurner erläuterte, versorgt die Biogas-Anlage von Landwirt Martin Neheider bereits das Freibad sowie Unternehmen mit Abwärme, hat aber noch Kapazitäten frei. Statt die Wärme ungenutzt zu lassen, bestünde die Möglichkeit, das in Planung befindliche Neubaugebiet "Mammendorf Süd", in dem eine Senioreneinrichtung, eine Kindertagesstätte sowie Mietshäuser vorgesehen sind, damit zu versorgen. "Die Grundlast könnte durch Biogaswärme, die Spitzenlast durch eine Hackschnitzelanlage sichergestellt werden", vermutet die BGM.

Da die Planungen für das Baugebiet und für die Senioreneinrichtung schon fortgeschritten sind, drängten einige Ratsmitglieder, dieser Prüfung Vorrang einzuräumen. Die Zeit drängt auch für die von der BGM beantragte Untersuchung, ob die Wärmeversorgung des Rathauses mit dem neuen Anbau und der alten Schule, die saniert werden soll, mit einer zentralen Hackschnitzelheizung erfolgen könnte. Im Nahbereich stünden zudem etliche Gebäude aus den Siebziger- und Achtzigerjahren, die man auch anschließen könnte. Nicht ganz so dringlich ist die Überprüfung, ob im Bereich der Sporthallen eine Umstellung auf eine zentrale Hackschnitzelheizung denkbar wäre. "Mit den gasbetriebenen Wärmepumpen haben wir ohnehin immer wieder Probleme", sagte Thurner. Außerdem seien eine Schulerweiterung und der Bau einer neuen Turnhalle vorgesehen. "Alle Gebäude dort von einer Heizanlage aus zu versorgen, wäre mehr als sinnvoll und auch wirtschaftlich", befand der Altbürgermeister. Der Antrag wurde einstimmig angenommen.

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