Mammendorf:Streit um den Misthaufen

Mammendorf: Auf dem sandigen Teil der Freifläche des Stutenmilchgestüts Schwarz soll der Mistlagerplatz angelegt werden.

Auf dem sandigen Teil der Freifläche des Stutenmilchgestüts Schwarz soll der Mistlagerplatz angelegt werden.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Gemeinde lehnt Pläne eines Pferdehofs ab, einen 280 Quadratmeter großen Lagerplatz zu errichten. Denn dieser würde ins Wasserschutzgebiet hineinreichen, das rund um einen künftigen Brunnen ausgewiesen werden soll

Von Manfred Amann, Mammendorf

Auf dem Gelände des Stutenmilchgestütes im Weiler Egg südlich von Mammendorf soll im Bereich der Pferdeausläufe unweit des Hofes eine überdachte Lagerfläche für Pferdemist errichtet werden. Da der gewählte Platz einige Meter in das Vorranggebiet hineinragt, das für den Bau eines Flachbrunnens mit Wasserschutzgebiet reserviert ist, hat der Gemeinderat den Antrag abgelehnt.

Zustimmung wird jedoch in Aussicht gestellt, wenn der Mistlagerplatz so verschoben wird, dass er außerhalb des potenziellen Schutzgebietes liegt. Dies wiederum würde jedoch bedeuten, dass die Geruchsquelle Mist näher an das Anwesen des Nachbarn gerückt wird, der schon bei der aktuellen Planung Bedenken anmeldete. Ob die Immissionsbelastung bei einer Verschiebung wirklich unzumutbar wäre, soll laut Bürgermeister Josef Heckl (Bürgergemeinschaft/BGM) nun das Landratsamt prüfen. Eigentlich sei der Platz gut gewählt, befand Landwirt Martin Neheider (BGM), zudem liege das Nachbaranwesen außerhalb der Hauptwindrichtung. Diese Ansicht wurde von den übrigen Gemeinderatsmitgliedern nicht geteilt. Die Fläche sei ganz bewusst reserviert worden, weil dort die einzige Möglichkeit bestehe, zur Sicherung der Mammendorfer Wasserversorgung einen eigenen Brunnen zu bohren, erklärte Fraktionskollege Johann Thurner, daher sollte man diese auch unberührt lassen. Die Fließrichtung des Wassers im Untergrund sei bereits ermittelt worden und man habe daher dort ein Vorranggebiet für Wasserversorgung festgelegt. "Auch wenn eine Nutzung nicht absehbar ist, sollten wir uns die Möglichkeit nicht verbauen", mahnte der Altbürgermeister. Wie Zweiter Bürgermeister Peter Muck (CSU) auf Anfrage erläuterte, will sich die Gemeinde die Fläche nicht verbauen lassen, um dort bei Bedarf Wasser aus etwa drei bis fünf Metern Tiefe mit einem eigenen Brunnen fördern zu können. Derzeit wird die Gemeinde von der Gruppe Landsberied und der Adelburg-Gruppe mit Trinkwasser versorgt. "Sollten dort Kapazitätsprobleme auftreten, könnten wir auf eigene Versorgung umsteigen", so Muck. Bauten auf dem Vorranggebiet zuzulassen, selbst wenn es nur um wenige Meter gehe, könnte auch bei anderen Grundeigentümern Begehrlichkeiten wecken. Auch Bürgermeister Josef Heckl (BGM) und Werner Zauser (FW) sprachen sich gegen die Genehmigung des Antrages aus. Siegfried Schnell (CSU) regte zudem an, die "Geruchsbedenken" ernst zu nehmen, da sonst Ärger programmiert sei. Die Eigentümer des Stutenmilchgestütes, auf dem 60 Pferde gehalten werden, zeigten sich ratlos. Bislang sei der Mist der Pferde verteilt auf dem Gelände auf Haufen geschüttet worden, erklärt Cornelius Schwarz. Auf Drängen des Landratsamtes wegen Grundwasserschutzes sei nun die Errichtung eines vorschriftsmäßigen etwa 280 Quadratmeter großen Mistlagerplatzes geplant. Um das Eindringen von Sickerwasser in den Boden zu verhindern, erhält dieser eine sickerfeste Bodenplatte mit leichtem Gefälle und Jauchesammler. Zudem wird die Mistlege überdacht, damit Regen den Pferdemist nicht ausschwemmen kann. Zusätzlich soll unter dem Dach noch ein 65 Quadratmeter großes Strohlager unterkommen. "Wir haben keinen anderen Standort" so Schwartz. Man werde zunächst die Stellungnahme des Landratsamtabwarten. Auf jeden Fall wolle man Grundwasserschutz sicherstellen.

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