Süddeutsche Zeitung

Mammendorf:Stabile Finanzlage

Mammendorf rechnet nur mit einem geringen Einnahmenausfall und verabschiedet einen Rekordhaushalt

Von Manfred Amann, Mammendorf

Nach Einschätzung der Kämmerei kommt die Gemeinde Mammendorf mit Blick auf die coronabedingten Auswirkungen auf die Steuereinnahmen relativ ungeschoren davon. Im Verwaltungsetat 2021, den der Gemeinderat unlängst in nie dagewesener Höhe von knapp 12,1 Millionen verabschiedet hat, wird im Vergleich zu den Vorjahren mit etwa 300 000 Euro zwar ein deutlich geringerer Überschuss als in den Vorjahren erwartet, in den Jahren darauf sollen der Prognose nach jedoch schon wieder deutlich höhere Gewinne für Investitionen erzielt werden können. Mit fast 11,1 Millionen Euro ist auch die Investitionsplanung fast dreimal so hoch wie im vergangenen Jahr.

Bürgermeister Josef Heckl (Bürgergemeinschaft) spricht von einer "Herkulesaufgabe", die es zu bewältigen gilt. "Die beschlossenen Großprojekte wie der Bau einer Kindertagesstätte und eines Schulgebäudes, der Umbau der Alten Schule in der Ortsmitte, und Ausweisung und Erschließung eines Baugebietes werden wir wie geplant durchziehen", versichert der Gemeindechef.

Aufgrund des nicht abschätzbaren Einnahmenrückganges und um Einbrüchen vorzubeugen, werden vorsichtshalber drei Projekte verschoben. Maßgeblich dafür sei auch, dass der bereits laufende soziale Wohnungsbau an der Hauptstraße wohl nicht wie vorgesehen an die von Kommunen im Landkreis geschaffene Wohnungsbaugesellschaft übergeben werden kann und Mammendorf die Finanzierung selbst abwickeln muss. Für die Belebung des Schambergerhauses sei zwar eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, "für einen Umbau in eine Art Kulturhaus haben wir aber heuer kein Geld bereitgestellt", sagt Heckl. Zudem sei die Sanierung der Brücke in der Bahnhofstraße auf später verlegt worden und der vom Bauhof schon 2020 beantragte neue Unimog werde voraussichtlich erst im nächsten Jahr angeschafft.

Bei den Einnahmen aus der Einkommensteuerbeteiligung geht Kämmerer Richard Furtmeier von einem Anstieg um etwa 120 000 Euro auf rund 3,8 Millionen Euro aus. Die Einnahmenprognose aus der Gewerbesteuer setzte er mit 2,45 Millionen um 200 000 Euro geringer an. Den Einnahmen von knapp 1,3 Millionen Euro aus den Kindertageseinrichtungen stehen Ausgaben in Höhe von rund 2,6 Millionen Euro gegenüber. Die Kreisumlage ist mit 2,86 Millionen Euro etwa so hoch wie 2020. Stark ins Gewicht fallen bei den Ausgaben die gestiegenen Umlagen: An die Verwaltungsgemeinschaft 900 000 Euro mehr, 221 000 Euro für Investitionen und an den Schulverband etwa 500 000 Euro. Um die großen Projekte finanzieren zu können, braucht die Gemeinde einen Kredit über 2,5 Millionen und 2,7 Millionen Euro aus dem Verkauf von Baugrundstücken sowie weitere 1,5 Millionen aus anderen Grundstücksveräußerungen. Zudem wird davon ausgegangen, dass die Rücklagen von derzeit 940 000 Euro auf 1,7 Millionen anwachsen. Der Schuldenstand soll nach einer Tilgung von fast 260 000 Euro bis Ende des Jahres etwa bei 2,65 Millionen liegen. Insgesamt beurteilt Kämmerer Furtmeier die Finanzlage als stabil.

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SZ vom 12.03.2021
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