Mammendorf:Schalk im Nacken

Liedermacher Andi Starek in Mammendorf

Von Manfred Amann, Mammendorf

Wenn Andi Starek seinen Kopf leicht zur Seite neigt, ihm die langen Haare ins Gesicht hängen und er dreinschaut, als sei er das Unschuldslamm selbst, dann täuscht das gewaltig. Die Mammendorfer kennen den Andi bislang nur als Leader und Frontmann der Partyband Hot Sugar, die auf dem jüngsten Bürgerball beste Kritiken bekam. Doch im Andi steckt mehr. Am Freitag, 13. November, präsentiert der Liedermacher im Bürgerhaus sein Soloprogramm "A guade loop", mit dem er einen ganz eigenen Weg beschreitet.

Mal zynisch und bitter, mal witzig und albern, und immer mit viel Gefühl zieht der Musiker die Zuhörer in seinen Bann. Ihm sitzt sprichwörtlich der Schalk im Nacken, er gestikuliert, arbeitet mit Mimik und immer wieder kommt auch sein weiches Herz zum Vorschein. Mal schwelgt er mit klarer Stimme im Liebesrausch, mal gurrt er böse: "Schleich di blos" und dann bittet er ganz unschuldig mit "des hob I doch ned gwusst" um Nachsicht. Dabei hinterfragt er Alltäglichkeiten ebenso wie Ereignisse des Weltgeschehens. "Ich habe viele Seiten in mir, bin nicht politisch aber habe zu vielem eine Meinung" sagt Starek. In seinen Liedern verarbeitet er auch Erlebnisse aus seiner Hilfstätigkeit für Flüchtlinge in Jordanien zusammen mit dem Freiwilligenteam um Christian Springer, der als "Fonsi" bekannt geworden ist. Starek ist Mitglied in Springers Verein Orienthelfer e. V. und fährt immer wieder in den Libanon, um vor Ort Hilfe zu leisten. Als gelernter Koch kümmert er sich um die Einrichtung von Großküchen und schult Flüchtlinge im Umgang mit den Geräten.

Andi Starek ist 1970 in München geboren und bezeichnet sich selbst als Vollblutmusiker mit Neigungen zu Kabarett und Comedie. Pink Floyd und Fredl Fesl sind seine großen Vorbilder, was einen Hinwies auf die große Bandbreite seines musikalischen, gesanglichen und kabarettistischen Könnens gibt. Der Musiker, der ausschließlich in oberbayerischer Mundart singt und spricht, lebt mit Frau und Tochter in Eichenried im Landkreis Erding, er spielt Flöte, Klarinette, Gitarre und Klavier, gibt Instrumentalunterricht und hat sich ein eigenes Tonstudio einrichtet, in dem er komponiert, dichtet und für seine Alleinauftritte auch die Choreografien zusammenstellt.

Bei seinen Soloauftritten setzt er manchmal seinen "Looper" ein, und nimmt seine Gäste mit auf eine einzigartige Reise durch seine sphärisch-emotionale Welt. Mit dem Looper, ein Aufzeichnungsgerät, kann er Klangereignisse wiederholen, so dass man manchmal meinen könnte, er stehe nicht alleine auf der Bühne. Der vielseitige Künstler hat sich zum Ziel gesetzt, das Dialektsprechen wieder gesellschaftsfähig zu machen. Jeden zweiten Mittwoch im Monat lädt er zum "Mundart-Mittwoch" ins Schwabinger Podium in München ein. Mit hochkarätigen Gästen aus der Münchner Musik- und Kabarett-Szene gestaltet er dort dann einen vergnüglichen musikalischen Abend.

"A guade loop" mit Andi Starek, Freitag, 13. November, von 20 Uhr an im Bürgerhaus Mammendorf

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