Süddeutsche Zeitung

Nahverkehr:Pendler schauen in die Röhre

Die Kommunen im Nordwesten des Landkreises befürchten wegen der Kostenexplosion bei der Stammstrecke Stillstand.

Die Pendler im Landkreis könnten die Hauptleidtragenden der Kostenexplosion beim Bau der zweiten S-Bahn-Stammstrecke in München sein, fürchtet Alfred Beheim vom Verkehrsausschuss der nordwestlichen Landkreisgemeinden. Diese Kommunen kämpfen seit Jahrzehnten für eine bessere Bahnverbindungen zwischen Augsburg und München. Beheim bezeichnete sowohl den Preisanstieg von 3,8 auf 7,2 Milliarden Euro sowie die Verzögerung der Fertigstellung dieser Röhre um neun Jahre als fatal.

Der Ausschuss werde versuchen, zusammen mit den Kreispolitikern zu verhindern, "dass durch diese missliche Lage ein Stillstand für die weitere Entwicklung unseres Nahverkehrs eintritt", kündigt Beheim an. So müsse der Ausbau der S 4 zwischen Pasing und Eichenau unabhängig vom zweiten S-Bahn-Tunnel weiter vorangetrieben werden. Für den nordwestlichen Landkreis Fürstenfeldbruck, also die Haltestellen in Althegnenberg, Haspelmoor und Mammendorf, müsse endlich an allen Wochentagen eine taktmäßige Bedienung mit Regionalzügen festgezurrt werden.

Hingegen könne man die "unsinnige Idee" einer Regional-S-Bahn S23X begraben, die mit der Fertigstellung der zweiten Stammstrecke die Stationen zwischen Augsburger Hauptbahnhof und dem Münchner Flughafen "beglücken" solle, erklärt Beheim.

Der Ausschuss wolle nicht nach den Ursachen oder gar den Verantwortlichen für die Preissteigerung beim Tunnelbau "fahnden", das sei nicht seine Aufgabe, allerdings sei eine Entlastung des Münchner Personennahverkehrs nicht nur bitter notwendig. "Genau genommen müsste sie eigentlich schon längst in Betrieb sein", sagt Beheim.

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